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Archiv-Artikel

Wunschkinder nur für Besserverdienende?

Künstliche Befruchtung soll nicht mehr von den Kassen bezahlt werden

dpa ■ Die Bundesregierung plant, die künstliche Befruchtung aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen zu streichen. Gegen diese Pläne regt sich nun Protest.

„Wer kann sich schon mehrmals Behandlungskosten von 2.500 Euro leisten?“, kritisiert Georg Ehrmann von ‚Deutsche Kinderhilfe Direkt‘ . “Kinderlosigkeit ist keine Krankheit“, argumentiert dagegen Roland Stahl, Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). „Es ist gut und richtig, wenn die gesetzlichen Kassen das nicht mehr bezahlen müssen. Vielleicht ist es ja künftig ein Geschäftsfeld für private Krankenversicherungen oder Zusatzpolicen.“

„Künstliche Befruchtung ist eine familienpolitische Leistung, die vom Steuerzahler getragen werden sollte“, sagt auch Doris Pfeiffer vom Verband der Angestellten-Krankenkassen. Der Schwarze Peter würde von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt zu Finanzminister Hans Eichel (beide SPD) wandern. Laut AOK gaben die gesetzlichen Krankenkassen 142,5 Millionen Euro (2001) für künstliche Befruchtungen aus – davon allein 75 Millionen Euro für Hormone.