: Ozeanen geht die Luft aus
UN warnt: Zahl der sauerstoffarmen Todeszonen in den Weltmeeren breitet sich aus. Meeresbewohner bedroht
JEJU afp ■ Der Direktor des UN-Umweltprogramms Unep, Klaus Töpfer, hat wegen der raschen Ausbreitung sauerstoffarmer „Todeszonen“ in den Weltmeeren Alarm geschlagen. Die Zahl dieser Zonen am Meeresgrund, denen Umweltgifte den Sauerstoff entziehen und dadurch Fischen und Pflanzen die Lebensgrundlage rauben, habe sich seit 1990 auf 150 verdoppelt. „Wenn nicht dringende Maßnahmen zur Bekämpfung der Ursachen des Problems ergriffen werden, wird es rapide eskalieren“, sagte Töpfer. Er erinnerte daran, dass „hunderte Millionen Menschen für Nahrungsmittelversorgung, Lebensunterhalt und Kultur auf die Ozeane angewiesen sind“.
Schuld am Zugrundegehen der Flora und Fauna in den „Todeszonen“ ist vor allem der in Düngemitteln enthaltene Stickstoff. Gelangt er über Flussläufe ins Meer, führt er zu einer explosionsartigen Vermehrung von Algen. Wenn die Algen auf den Meeresgrund sinken und dort verwesen, entziehen sie dem Wasser den Sauerstoff und ersticken alles Leben ringsum. Nach Angaben der Experten messen die größten der bekannten „Todeszonen“ mehr als 70.000, die kleinsten weniger als einen Quadratkilometer.