Zunahme an Extremisten

Verfassungsschutzbericht Rheinland-Pfalz warnt: Zahl der Islamisten und Rechten hat bundesweit zugenommen

MAINZ ap ■ Der islamische Extremismus hat in Deutschland weiter Zulauf. Wie der Mainzer Innenminister Walter Zuber (SPD) gestern bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes Rheinland-Pfalz sagte, kletterte die Zahl der Islamisten 2003 gegenüber dem Vorjahr von bundesweit 30.600 auf 30.950. Auch die Neonaziszene habe wieder starken Zulauf. So hätten die Verfassungsschützer bundesweit einen Mitgliederzuwachs von 15,4 Prozent auf rund 3.000 festgestellt.

Insgesamt müsse die rechtsextremistische Szene allerdings einen deutlichen personellen Rückgang verzeichnen, sagte Zuber. So seien 2002 noch rund 45.000 Menschen den unterschiedlichsten rechtsextremistischen Organisationen zugerechnet worden. Ein Jahr später waren es nach seinen Angaben nur noch 41.500. Diese Entwicklung gehe vor allem auf den Mitgliederschwund der etablierten rechtsextremistischen Parteien wie NPD oder DVU zurück. Die Zahl der gewaltbereiten Rechtsextremisten vor allem aus der Skinheadszene habe bundesweit bei etwa 10.000 gelegen gegenüber 10.700 im Jahr 2002.

Einen leichten Zuwachs konnte, so Zuber, dagegen 2003 der politische Linksextremismus verzeichnen. Hier stieg die Zahl der in den verschiedensten Parteien und Organisationen zusammengeschlossenen Personen nach den Worten des rheinland-pfälzischen Innenministers von 31.100 auf 31.300. Dem habe ein Rückgang bei den gewaltbereiten Linksextremisten von 100 auf 5.400 Personen gegenübergestanden.