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Mit Laptop und Römer-Toga

Die Bewerbung Kölns zur „Kulturhauptstadt Europas 2010“ ist in Düsseldorf. OB Schramma und „Chef-Koordinator“ Ohnesorg wollen mit der bekannten Mischung aus Antike und Moderne siegen

VON SEBASTIAN SEDLMAYR

Köln will mit einem Image von Laptop und Römer-Toga die NRW-Ausscheidung für den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2010“ für sich entscheiden. Drei Kinder in frühchristlichen Gewändern vor der Computersimulation eines römischen Tempels zieren die Mappe, die der Kölner CDU-Oberbürgermeister Fritz Schramma und der „Chef-Koordinator“ Franz Xaver Ohnesorg gestern in Düsseldorf abgegeben haben. In dieser Mappe verbergen sich zwei Hefte – Begründung und ausführlicher Bewerbungstext – sowie eine DVD mit Kurzvideos über Köln. Wie Aufmachung und Inhalt soll auch der Titel „colonia@futura“ auf die Verbindung altrömischer und zeitgenössischer Kultur in der Domstadt hinweisen.

Außer Köln überreichten Münster und Essen, das stellvertretend für das Ruhrgebiet antritt, gestern fristgerecht ihre Bewerbungsmappen dem NRW-Kulturminister Michael Vesper (Grüne). Detmold hatte seine Bewerbung zurückgezogen.

Der Bewerbungsbeauftragte Ohnesorg stellte den fertigen Text nach dem Termin in der Landeshauptstadt erstmals der Presse vor. Die 24 Zuhörer im Kölner Rathaus – zahlenmäßig immerhin ein Sechstel der rund 150 am Text beteiligten Kölner – bekamen dabei nichts wesentlich Neues zu hören. Auf Kritik an der geringen Beteiligung der Öffentlichkeit reagierte Ohnesorg gelassen. Mit dem neu eingerichteten Internetforum www.koeln.de/kulturhauptstadt und einer „breiten kulturellen Bildungsinitiative“ für eine „Generation 2010“ solle der Mangel nun ausgeglichen werden.

Am 20. Mai entscheidet das Vesper-Ministerium, wer für Nordrhein-Westfalen in die bundesweite Ausscheidung geht. Mitte 2005 soll dann feststehen, welcher Kandidat 2010 Europas Kulturhauptstadt wird.

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