: Bahn prüft Betrug mit Trostpflastern
BERLIN afp ■ Die Bahn hat Meldungen über einen Schaden in dreistelliger Millionenhöhe durch den Betrug mit Verspätungsgutscheinen zurückgewiesen. „Wir haben eine Zahl in diesem Umfang nicht bestätigt“, sagte ein Bahn-Sprecher gestern. „Wir nehmen das aber sehr ernst.“ Die Bahn prüfe nun „sehr intensiv“, ob Kunden Schwächen des Kulanzsystems ausnutzen und so mehrfach Gutscheine für ein und dieselbe Verspätung bekommen könnten. Focus hatte berichtet, der Leiter der Bahn-Revision, Josef Bähr, habe einen Schaden im Umfang von mindestens 100 Millionen Euro pro Jahr bestätigt. Dass Kunden bei der Bahn mehrfach abkassieren können, liegt an Versäumnissen der Bahnmitarbeiter. Wie der Bahn-Sprecher betonte, müsste bei Ausgabe eines Gutscheins ein Vermerk auf der Fahrkarte erfolgen, um zu verhindern, dass sich Kunden mit einem Fahrschein mehrere Verspätungstrostpflaster holen. Die Bahn habe kürzlich nochmals angemahnt, den Gutschein-Vermerk anzubringen.