Hoffnung für Ostsee

Gestern wurde ein besserer Schutz vor Ölunfällen international vereinbart

Hamburg taz ■ Den „entscheidenden Durchbruch für den Schutz der Ostsee“, erkannte gestern Peter Prokosch, Geschäftsführer des World Wide Fund for Nature (WWF). Vor allem die jetzt offiziell erfolgte Anerkennung des Binnenmeeres als „besonders empfindliches Seegebiet“ (PSSA) bewertete er als „wegweisend“. Gegen den Widerstand Russlands hatte gestern die Internationale Schifffahrtsorganisation (IMO) auf ihrer Tagung in London diese Maßnahme“ gegen Ölunfälle beschlossen.

Die Ostsee sei wegen ihres langsamen Wasseraustausches mit der Nordsee und seltener Tier- und Pflanzenarten davon besonders bedroht. Russland hatte vor der Tagung erheblichen Druck entfaltet, um weiterhin seine Öltransporte mit veralteten Einhüllentankern durchführen zu können (taz berichtete). Die IMO habe nun, kommentierte Prokosch, „ein klares Zeichen gesetzt, dass Seelenverkäufer keine Zukunft auf unseren Meeren haben.“

Der WWF appellierte an die Anrainerstaaten der Ostsee, bis 2005 wirksame Begleitvorschriften für risikoträchtige Routen wie die Kadetrinne und die Dänischen Belte auszuarbeiten. Dazu zählten die Organisation von Schlepperdiensten, die Einrichtung von Nothäfen und Vorschriften zur Lotsenpflicht sowie Befahrensbeschränkungen. Die Umweltstiftung forderte Russland auf, die eigenen Hoheitsgewässer ebenfalls den PSSA-Regelungen zu unterwerfen. smv