: was macht eigentlich ...Christian Ströbele?
Abgefertigt werden
Letzten Herbst, kurz vor der Bundestagswahl, hat er tüchtig was auf den Dez gekriegt, der alte Dickkopf Ströbele. Nun soll der Täter, der Rechtsextremist Bendix W., vor Gericht. Nur vor welches? Für das Berliner Landgericht ist der Fall Ströbele klar – und eine Bagatelle: „Der Geschädigte nimmt weder innerhalb seiner Partei noch der Bundesregierung eine besonders herausgehobene Position ein.“ Mit so einem soll sich lieber das Amtsgericht beschäftigen, befanden die Richter und verwiesen den Casus Ströbele an die untere Instanz.
Keine herausragende Position, nix Besonderes – ein hartes Urteil. Dennoch: So mancher Realo-Grüne wünschte, es wäre wirklich wahr. Denn Christian Ströbele, Bundestagsabgeordneter und grüner Dickkopf, bezieht Position, wo er nur kann. Und das kann er herausragend. Zum Leidwesen des Fischer-Flügels. Doch Prominenzfaktor hin oder her, all das beeindruckte die Richter am Landgericht wenig.
Ströbele nimmt’s gelassen: „Tja, das ist die Wertung der drei Richter. Mir ist egal, wo die Sache verhandelt wird, nur schnell und zügig soll’s gehen.“ Für das zweite Argument der Richter bringt der Jurist allerdings weniger Verständnis auf: Sie befanden, dem Fall komme überdies keine besondere Bedeutung zu, da die Tat selbst „nicht die Züge einer rechtsextremistischen Handlung“ trage. Sehr überzeugend. Wenn nun keine politischen, welche Motive könnte der deutschtümelnde Waffenexperte, Bombenbastler und Polizeimörderfreund Bendix W. sonst gehabt haben? War’s etwa ein handgreiflicher Streit unter Nachbarn? Ströbele dementiert: „Ich habe den noch nie vorher gesehen.“ Oder ein Raubüberfall? Ströbeles Geldbörse ist bei der Stahlruten-Attacke nicht abhanden gekommen. Selbst beim Verfassungsschutz schüttelt man über Entscheidung den Kopf. Und die müssen es ja wissen. Schließlich stellt der Verein das halbe Personal in der Szene. ARU FOTO: AP