Friedliche Wahl in Indonesien

JAKARTA afp ■ In weitgehend friedlicher Atmosphäre ist in Indonesien gestern ein neues Parlament gewählt worden. Knapp sechs Jahre nach dem Sturz des Diktators Suharto wurden dessen Partei Golkar gute Chancen eingeräumt, die Mehrheit zurückzuerobern. Beobachter erwarteten, dass die Wähler die Demokratische Partei des Kampfes (PDI-P) von Präsidentin Megawati Sukarnoputri für Armut, Arbeitslosigkeit und Korruption abstrafen wollten. Nach Angaben von EU-Wahlbeobachtern öffneten einige der 595.000 Wahllokale verspätet, mancherorts gab es keine Stimmzettel. Bei dem zweiten Urnengang seit Suhartos Sturz im Mai 1998 konnten die 147 Millionen Wähler erstmals alle Parlamentssitze bestimmen. Bislang war ein Teil dem Militär vorbehalten. Insgesamt traten 24 Parteien an. Die Wahl galt als Test für Megawati, die sich im bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Welt im Juli erstmals einer Direktwahl stellen muss.