Entenjagd geht weiter

Das Eishockeyteam der Anaheim Mighty Ducks holt im Stanley-Cup-Finale gegen New Jersey zum 1:2 auf

BERLIN taz ■ Wer geglaubt hatte, dass die Entenjagd der Teufel aus New Jersey ein schnelles Ende finden würde, der hat nicht mit der Zähigkeit der Anaheim Mighty Ducks gerechnet. Nach zwei deutlichen 0:3-Niederlagen in den ersten beiden Partien um den Stanley Cup schlugen sie in eigener Halle zurück und gewannen Partie drei der Best-of-Seven-Serie mit 3:2. Nicht umsonst orientieren sich die Ducks am lokalen Baseballteam, den Anaheim Angels, die in den letzten World Series auch schon verloren schienen gegen die San Francisco Giants und am Ende doch triumphierten.

Es war natürlich wieder eines ihrer bewährten Tore in der Verlängerung, das die Ducks zurück ins Rennen brachte. Mit dieser Spezialität hatte das nervenstarke Team aus Kalifornien schon den Titelverteidiger Detroit Red Wings und die hoch gehandelten Dallas Stars schockiert und schließlich aus den Play-offs geworfen. Diesmal dauerte es knapp sieben Minuten, bis Ruslan Salei den Puck nach einem Bully im Netz von Martin Brodeur unterbrachte. Es war der sechste Sieg von Anaheim in ihrer sechsten Verlängerung dieser Play-offs. Die New Jersey Devils dagegen haben von fünf Overtime-Partien drei verloren, wären also heute im Arrowhead Pond von Anaheim gut beraten, Match vier in der regulären Spielzeit zu entscheiden.

„Wir waren überaus erfreut, in die Verlängerung zu gehen, denn darin sind wir erfolgreich“, sagte Ducks-Keeper Jean-Sebastien Giguere, der inzwischen mit 167:58 Minuten den NHL-Rekord für die längste Zeit ohne Overtime-Gegentor hält. Zuvor waren Anaheims Spieler nach zwei Partien ohne Torerfolg erst mal froh, gegen Brodeur getroffen zu haben. Allerdings leistete ihnen der Devils-Keeper kuriose Beihilfe, als er seinen Stock verlor und den hamlosen Schuss von Ozonlish zum 1:2 quasi wehrlos passieren lassen musste.

„Wir wussten, was das für ein gutes Team da drüben ist“, spielte Scott Gomez die Niederlage seiner Devils herunter, deren Fans schon von einem 4:0-Sweep geschwärmt hatten. Stattdessen droht das 2:2. „Jetzt müssen wir mit unserem besten Spiel in dieser Serie antworten“, meint Stürmer Jeff Friesen. MATTI