BILLIGE MEDIZIN

Der Kampf gegen Aids in armen Ländern wird einfacher. Die Stiftung des früheren US-Präsidenten Bill Clinton teilte am Dienstag mit, dass in allen 122 Ländern, die mit dem UN-Fonds gegen Aids zusammenarbeiten, jetzt billige Aidsmittel zur Verfügung stehen sollen. Nach der Vereinbarung dürfen vier indische und ein südafrikanisches Pharmaunternehmen billige Generika produzieren – Kopien patentierter Aidsmedikamente mit gleicher Wirkung. Sie sollen je Patient umgerechnet knapp 120 Euro im Jahr kosten – zwei Drittel weniger als der Normalpreis. Den Angaben zufolge können sich Regierungen und Hilfsorganisationen direkt an die Clinton-Stiftung wenden, um an dem Programm teilzunehmen. Die Stiftung verlangt jedoch Zahlungsgarantien. Außerdem müssen die Länder sicherstellen, dass die Medikamente nicht in Industriestaaten weiterverkauft werden. In Entwicklungsländern erhalten weniger als 200.000 Menschen Aids-Medikamente, obwohl es fast 6 Millionen Bedürftige gibt. Nur Brasilien bezahlt die Behandlung aller Aidskranken.