: Quoten verschoben
Senat entscheidet am 17. Juni über Konsequenzen aus Dohnanyi-Bericht. Und über einiges auch nicht
Wissenschaftssenator Jörg Dräger (parteilos) hat einen guten Draht zur Springer-Presse. Doch was dort gestern vorab als Konsequenzen aus dem Dohanyi-Bericht veröffentlicht wurde, sei nicht mehr der neueste Stand, versicherte er vor Journalisten. Die endgültige „politische Leitentscheidung“ würde erst am 17. Juni von Senat verabschiedet.
Unter „Leitentscheidungen“ versteht Dräger grobe Vorgaben, beispielsweise zur Einführung des Bachelor-Master-Systems oder zur Gründung neuer Hochschul-Sektionen. Politisch vorgegeben – und zwar „sektionsweise“ – werden auch die künftig gesenkten Zahlen der Studienanfänger und der Absolventen. Ferner strebt Hamburg eine Kooperation mit Schleswig-Holstein an, das gerade ebenfalls seine Hochschulen neu ordnet.
Zu heiß diskutierten strittigen Punkten der HWP-Zukunft und der Architektur sowie zur Kunst-, Medien- und Lehrerausbildung soll es zudem „Einzelentscheidungen“ geben.
„Keine Entscheidung“ gebe es dagegen über die Schließung einzelner Studiengänge wie der Journalistik. Ebenso nicht geregelt wird auch die Frage der strittigen Master-Quoten. Die Dohnanyi-Kommission wollte, dass nur die Hälfte der Studierenden diesen anspruchsvolleren Abschluss macht, an einigen Fachbereichen gar nur 20 Prozent.
Doch dieses Nicht-Entscheiden bedeutet keinesfalls, dass die Quoten nicht kommen. Angeregt durch die Hamburger Pläne diskutiert derzeit die Kulturminister-Konferenz, diese Quote bundesweit vorzugeben.
KAIJA KUTTER