: Ramba-Zamba nach den Ferien
Wegen Lehrerarbeitszeitmodell: Gymnasium Allee besetzt, Gesamtschule Eppendorf von Eltern blockiert. Heute Aktionen an mindestens acht Schulen
An vielen Hamburger Schulen finden heute und morgen Aktionen gegen Schulgesetz und Lehrerarbeitszeitmodell statt. Am Altonaer Gymnasium Allee erklärten Schüler der Oberstufe am Nachmittag ihre Schule für drei Tage für besetzt. An der Gesamtschule Eppendorf blockierten gestern früh 30 Eltern die Schulgebäude. Für die rund 750 SchülerInnen fiel die erste Stunde aus. „Das Arbeitszeitmodell hat wohl das Fass zum Überlaufen gebracht“, sagt Schulleiter Rainer Griep, von der Elternaktion überrascht.
Als vor drei Wochen Lehrer mit einer Blaumach-Aktion gegen das Modell protestierten, entfachte dies einen medialen Entrüstungssturm. Mit den nun geplanten Aktionen wollen Schüler und Eltern deutlich machen, dass es auch in ihrem Interesse ist, das Modell zu verhindern.
Die größte Aktionsserie wird für heute früh erwartet. An mehreren Gesamtschulen wie der Erich-Kästner-Schule in Farmsen, der Ida-Ehre-Gesamtschule in Winterhude und der Gesamtschule Mümmelmannsberg wollen Eltern die erste Stunde bestreiken. An der Eimsbüttler Grundschule Ludwigstraße werden die Schultore mit Band abgesperrt. An der Gesamtschule Harburg soll eine Mauer aus Pappkartons vorm Schultor stehen. „Herr Lange fährt die Bildung an die Wand“, erklärt Elternsprecher Burkhard Kunoth die Aktion. Er führe „Krieg an zu vielen Fronten, keine Front für sich ist aber stark genug ist, ihm zu schaden“.
Nach Angaben der GEW haben inzwischen über 100 Schulen beschlossen, aus Protest im neuen Schuljahr auf Klassenreisen und andere freiwillige Lehrertätigkeiten zu verzichten.
Bildungsbehördensprecher Alexander Luckow bezweifelt dagegen, dass so viele Schulen mit Einschränkungen drohen. Es sei ein Stimmungsumschwung in den Elternräten zu beobachten, sagte er gegenüber NDR 90,3. Vielleicht baut die Behörde auf den Effekt des Vorjahres. Da verknusten Schulen die erste Kürzungsrunde ohne Protest, da sie sonst einen Rückgang der Anmeldungen fürchteten. KAJ