: Soldatentod vor Gericht
Vorwürfe gegen Marine-Inspekteur nach Manöverunfall mit zwei Toten. Anzeige bei Staatsanwaltschaft Bonn
RUHR/BONN dpa/taz ■ Zwei Jahre nach dem Tod von zwei Marine-Soldaten der deutschen Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ bei einem Unfall auf der Ostsee weitet sich das juristische Nachspiel aus. Der Verteidiger des angeklagten Kommandanten hat Strafanzeige gegen den Inspekteur der Deutschen Marine, Vizeadmiral Lutz Feldt, gestellt, bestätigte gestern ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Bonn. Dem Marine-Inspekteur werden der Missbrauch von Befehlsgewalt sowie die Verletzung von Dienst- und Privatgeheimnissen vorgeworfen.
Die 21 und 22 Jahre alten Soldaten waren am 6. März 2002 bei einem Manöverunfall in der eisigen Ostsee ertrunken. Unter den Toten befand sich auch ein Mann aus dem lippischen Blomberg (taz berichtete). Beim Übersetzen von der „Mecklenburg-Vorpommern“ zur „HMS Cumberland“ waren sie im Beiboot der britischen Fregatte gekentert. Gegen den deutschen Kommandanten hatte das Oberlandesgericht Oldenburg im Februar dieses Jahres Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben.