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„Alles spricht für Werder“

Nach 18 Spielen ohne Niederlage reisen selbstbewusste Bremer am Samstag zum Kellerkind Eintracht Frankfurt. Sportdirektor Allofs lobt die „mentale Stärke“ des Teams

Bremen taz/dpa ■ Mit demonstrativer Gelassenheit und Selbstbewusstsein geht Bundesliga-Tabellenführer Werder Bremen in den Schluss-Spurt um die deutsche Meisterschaft. Sieben Runden vor Saisonende ist Sportdirektor Klaus Allofs bei sieben Punkten Vorsprung zumindest offiziell fest vom Titelgewinn der Mannschaft überzeugt. Für Verfolger Bayern München spricht nach seiner Ansicht nichts. „Alles spricht für Werder. Wir sind seit 18 Spielen ungeschlagen“, erklärte Allofs vor dem Spiel bei Eintracht Frankfurt dem Kicker.

Die zwei Unentschieden in Stuttgart (4:4) und gegen Freiburg (1:1) hätten, so wird am Osterdeich versichert, das Team von Trainer Thomas Schaaf nicht verunsichert. Allofs lehnte zwar Glückwünsche ab („Es ist noch längst nicht gelaufen“), verwies aber auf die mentale Stärke der Werder-Profis. „Diese Mannschaft steckt nicht auf, das ist eine Stärke. Deshalb holt uns da oben niemand mehr weg“, argumentierte der Ex-Nationalspieler. Allofs sieht gute Chancen, dass sich die „momentane Nummer 1“ im deutsche Fußball unter den Bundesliga-Spitzenclubs etablieren kann.

„Wir haben uns gegen den SC Freiburg nicht ganz so stark präsentiert“, räumte Trainer Thomas Schaaf ein. Die Spieler wüssten das auch und wollten etwas gutmachen. „Sie sind heiß auf das Spiel in Frankfurt“, so der Werder-Coach. Dass der Druck von außen wohl größer geworden ist, nimmt der Trainer billigend in Kauf und geht noch einen Schritt weiter: „Natürlich richtet sich der Focus jetzt noch mehr auf uns, aber die Mannschaft geht damit sensationell um. Sie freut sich umso mehr auf das nächste Spiel.“

Mit Eintracht Frankfurt trifft Werder auf einen Gegner, der in der Bundesliga mit dem Rücken zur Wand steht. Die Hessen bekleiden nach 27 Partien derzeit Platz 16, stehen also auf einem Abstiegsrang. Frank Baumann rechnet aus diesem Grund auch mit keinem einfachen Spiel: „Frankfurt ist ein schwieriger Gegner. Spätestens jetzt hat in der Bundesliga die ‚heiße Phase‘ des Abstiegskampfes begonnen, und die Eintracht ist mittendrin. Sie werden ums Überleben kämpfen.“

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