Eichel-Berater wehrt sich gegen Vorwürfe

Schmidt-Deguelle will mit der Welteke-Affäre nichts zu tun haben. Union spricht schon von „deutschem Watergate“

BERLIN taz ■ Der Medienberater von Finanzminister Hans Eichel (SPD), Klaus-Peter Schmidt-Deguelle, wehrt sich gegen Berichte, er könnte die Hotelkostenaffäre um Bundesbankpräsident Ernst Welteke durch gezielte Informationen an die Presse ins Rollen gebracht haben. „Diese Geschichten wurden frei erfunden, um der Regierung zu schaden“, sagte Schmidt-Deguelle der taz. Er erwäge rechtliche Schritte.

Schmidt-Deguelle bestritt energisch, die anonymen Briefe abgeschickt zu haben, durch die der folgenreiche Silvesteraufenthalt des Bundesbankpräsidenten bekannt wurde. „Ich war an dem fraglichen Tag gar nicht in Berlin“, sagte Schmidt-Deguelle. Außerdem habe er auch keinen Zugriff auf die entsprechenden Unterlagen gehabt, die die Kostenübernahme durch die Dresdner Bank belegten. „Ich habe die Abrechnungen erst in Form der anonymen Briefe gesehen“, so Schmidt-Deguelle zur taz. Im Übrigen hätten weder er noch Eichel ein Interesse an einer Ablösung Weltekes gehabt, wie in den Berichten unterstellt werde. So könne von einem Zerwürfnis wegen des Verkaufs der Goldreserven der Bundesbank keine Rede sein, betonte er: „Es gab mit Welteke überhaupt keinen Streit um das Gold.“

Die Union will Eichel und Schmidt-Deguelle dennoch im Haushaltsausschuss des Bundestages über die Hintergründe der Affäre befragen. Man wolle „klären, ob das das deutsche Watergate ist“, sagte CDU-Haushaltsexperte Steffen Kampeter. LKW

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