US-Flugzeuge im Irak nicht für Deutsche

Schily untersucht vermutlichen Tod der GSG-9-Beamten. Luftweg blieb ihnen versperrt

BERLIN taz ■ Der wahrscheinlich tödliche Angriff auf zwei GSG-9-Beamte im Irak beschäftigt das Bundesinnenministerium. „Nachdem der Vorfall bekannt wurde, hat Minister Schily eine Untersuchung angeordnet“, sagte Ministeriumssprecher Rainer Lingenthal gestern in Berlin. Sobald Ergebnisse vorlägen, würden diese dem Innenausschuss und dem Bundestag mitgeteilt. Lingenthal sagte weiter: „Nach bisherigen Erkenntnissen wurde die aktuelle Sicherheitslage berücksichtigt.“ Der Konvoi, in dem die Polizisten mitfuhren, wurde in der Nähe der aufständischen Stadt Falludscha angegriffen. CDU-Politiker sprachen von einem „Himmelfahrtskommando“.

Endgültige Gewissheit über das Schicksal der GSG-9-Polizisten gibt es auch eine Woche nach dem Angriff nicht. „Unser Bewegungsspielraum für eine Untersuchung ist extrem eingeengt“, so Außenamtssprecherin Antje Leenderste. Sie erklärte, dass ein Transport der Beamten auf dem Luftweg nicht möglich gewesen sei: „Die US-Armee hat ihre Kapazitäten für die Kriegskoalition reserviert.“ Deutschland kann keine eigenen Lufttransporte nach Bagdad schicken. Man habe nicht die Möglichkeit diese entsprechend zu sichern, fügte Innenministeriumssprecher Lingenthal hinzu. In der Vergangenheit waren auch Transportflugzeuge im Irak mit tragbaren Luftabwehrraketen angegriffen worden. DAS