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Archiv-Artikel

Viele Existenzgründer ausgestiegen

Von den 127.000 Ich-AGs haben sich bis Ende März 12.000 von der Förderung abgemeldet. Genaue Ursache unbekannt. BA vom Erfolg des Konzepts überzeugt

BERLIN afp/rtr ■ Tausende der vom Staat unterstützten Ich-AG-Gründer haben sich vorzeitig aus der Förderung verabschiedet. Der Bundesagentur für Arbeit (BA) zufolge wurden seit Einführung des Instruments rund 127.000 Ich-AGs gegründet, von denen sich per Ende März rund 12.000 von der Förderung abmeldeten. Im ersten Quartal 2004 lag die Zahl der Abmeldungen mit 8.500 doppelt so hoch wie im gesamten Jahr 2003. Damit stieg die Quote der Abmelder von 3 auf 9 Prozent. Jedoch können die Gründe sowohl ein Scheitern als auch Erfolg sein.

Die Union sieht sich laut Rheinischer Post durch diese Zahlen in ihrer Kritik am Modell bestätigt. „Es scheint sich unsere große Sorge zu bewahrheiten, dass durch eine politisch gewollte, planlose Gründung von Mini-Existenzen der subventionsfreie Mittelstand Aufträge und Arbeitsplätze verliert und am Ende nur ein neues Dienstleistungsproletariat übrig bleibt“, sagte Hartmut Schauerte, mittelstandspolitischer Sprecher der Unionsfraktion, dem Blatt.

In der Statistik seien nicht die Gründe für das Ende der Förderung erfasst, hieß es von der BA. Zahlen für das tatsächliche Scheitern von Existenzgründern liegen derzeit noch nicht vor. Momentan werde dies noch evaluiert. Selbst wenn die Quote aber bei 10 Prozent liege, führe dies noch nicht unbedingt zu Handlungsbedarf. Auch beim Übersteigen des für die Förderung als Obergrenze geltenden Jahresumsatzes von 25.000 Euro werde die staatliche Unterstützung beendet. Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums räumte ein, dass sich sicher nicht alle Existenzgründer mit ihrer Geschäftsidee durchsetzen. Die Ich-AGs seien dennoch aus Sicht des Ministeriums ein „großer Erfolg“. Für eine endgültige Bewertung sei es noch zu früh.