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Archiv-Artikel

Stop and go bei der S-Bahn

Ab Montag fahren die S-Bahnen wieder nach Charlottenburg. Ersatzverkehr dafür im Süden

VON CHRISTIAN VATTER

Demnächst kommt mit der EU-Erweiterung der Osten, doch die Berliner können ab Montag wieder in den Westen fahren. Dann nämlich kann wieder nonstop durchgesessen werden. Zu Wochenbeginn fährt die S-Bahn wieder ungestört vom Bahnhof Zoo bis nach Charlottenburg und weiter nach Potsdam durch. Vorbei der leidige Schienenersatzverkehr.

Der rollte die vergangenen 14 Monate entlang der Berliner Hauptachse, die nun zumindest entlang ihrer Gleise runderneuert wurde. Stolz vermeldete die Bauherrin Deutsche Bahn, als sei das eine lobenswerte Sache, dabei 1.377 Kubikmeter Beton verbaut zu haben.

Und was ist neu? Auf der 1,6 Kilometer langen Strecke zwischen Zoo und Savignyplatz wurden Brücken saniert und erweitert, Stützwände gebaut und massenhaft Gleise neu verlegt. Modernere Sicherungstechnik kommt dazu, auch ein Blindenleitsystem am Savignyplatz. Jetzt ist alles fertig. Gekostet hat das Ganze ca. 100 Millionen Euro.

Das Ziel der Bahn ist es, bis zur Fußballweltmeisterschaft 2006 den 90-Sekunden-Takt auf der Strecke zum Olympiastadion einzurichten. Noch ist es nicht so weit: Denn auch das Ostkreuz muss erst noch saniert werden.

Doch mit Bauarbeiten an Berlins Zukunft als Gleisknotenpunkt ist es noch längst nicht vorbei. Die Bahn will südlich des Prellerwegs den geplanten „Bahnknoten“ realisieren: Ab 2006 sollen Fern- und Regionalzüge viergleisig zum Bahnhof Papestraße und weiter durch den neuen Nord-Süd-Tunnel zum Potsdamer Platz und dem Lehrter Bahnhof gelangen. Da der „Berlin Hauptbahnhof – Lehrter Bahnhof“ demnächst direkt für alle Züge aus Richtung Leipzig kommend gut erreichbar sein will, muss im Süden des als „Pilzkonzept“ angelegten Verkehrsmodells noch heftig betoniert, geschraubt und verschoben werden.

Dafür wird zwischen dem S-Bahnhof Priesterweg und der Gabelung zu den Bahnhöfen Attilastraße und Südende die S 2 gesperrt. Auf dieser Strecke baut die Bahn eine Brücke die künftig die S-Bahn über die neue ICE-Trasse führen wird. Damit nicht so lange gesperrt werden muss, wurde die Brücke – ein 4.000-Tonnen-Koloss – bereits neben den Gleisen gebaut und wird Mitte kommender Woche an ihren Bestimmungsort verschoben. Das für Schienenfans sehenswerte Spektakel ist für die Nacht vom 21. auf den 22. April angekündigt.

Für die Fahrgäste der S 2 heißt die Baustelle allerdings: Schienenersatzverkehr. Von Montag, den 19. April, 4 Uhr, bis Dienstag, den 11. Mai, 4 Uhr bleibt der S2-Streckenabschnitt zwischen Attilastraße und Priesterweg gesperrt.

Wer in Richtung Blankenfelde oder in die Innenstadt will, muss in einen Bus umsteigen. Die Ersatzverkehrbusse pendeln zwischen Attilastraße und Südende und bringen die S 2-Fahrgäste zur S 25. Alternativ, so die Bahn, „können die zirka 500 Meter auch zu Fuß zurückgelegt werden“. Die S 25 soll dann alle 10 Minuten inRichtung Innenstadt fahren.

Fragen können am S-Bahn-Kundentelefon gestellt werden: (0 30) 29 74 33 33. Außerdem gibt es auch eine automatische Auskunft: (0 30) 29712971. Oder man verlässt sich aufs gute alte Internet und sieht unter www.s-bahn-berlin.de nach