: Deutsche und Polen
Am 7. und 8. Juni 2003 stimmen die Polen darüber ab, ob ihr Land der Europäischen Union (EU) beitreten soll. Spricht sich die Mehrheit dafür aus, wird Polen ab dem 1. Mai 2004 vollwertiges Mitglied der EU.
Das Deutsch-Polnische Jugendwerk (www.dpjw.org) will „das gegenseitige Kennenlernen, das gegenseitige Verstehen und das enge Zusammenwirken der Jugend Deutschlands und Polens in jeder Weise fördern“. Bis heute wurden eine Million Jugendliche bei ihren deutsch-polnischen Begegnungen finanziell gefördert, zum Beispiel mit Sprachkursen.
Auf Staatsebene gibt es die Deutsch-Polnische Regierungskommission. Sie fördert Initiativen, die die deutsch-polnischen Beziehungen verbessern wollen. Seit 1991 fördert sie nachbarschaftliche Kontakte mit Begegnungen, Diskussionen, Sprachkursen.
Die Deutsch-Polnische Akademische Gesellschaft fördert die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Polen und Deutschland. Sie vergibt Stipendien für Deutsche, die in Polen wissenschaftlich arbeiten und für Polen, die dies in Deutschland tun. Das können Wissenschaftsreisen sein, Konferenzen und Symposien oder ein induviduelles Forschungsprojekt.
An der Europauniversität Viadrina studieren Deutsche und Polen gemeinsam. Die Universität wurde 1991 wiedergegründet und umfasst eine juristische, eine kultur- und eine
wirtschaftswissenschaftliche Fakultät. Am 3. Juli 2003 könne sich beim Tag der Offenen Tür Interessierte die deutsch-polnische Universität aus der Nähe anschauen.
Zur ARD-Reihe „Deutsche und Polen“ erschien ein gleichnamiges Buch. Felix Escher und Jürgen Vietig beschreiben die deutsch-polnische Geschichte als „lange Straße, windungsreich und unübersichtlich“, durch ein Jahrtausend hindurch. Ereignisse und Entwicklungen der vergangenen Jahrhunderte bis in die Gegenwart werden schlaglichtartig beleuchtet und kommentiert.
Olaf Müller erzählt in seinem Buch „Schlesisches Wetter“ von einer Reise seines Protagonisten Schynoski in die Heimat seiner Eltern, nach Breslau. Schynoski entdeckt auf der Suche nach seiner Herkunft Schlesien – und bleibt am Ende ganz in Polen.
Im Familienporträt „Himmelskörper“ erzählt Tanja Dückers von einer Flucht 1945 aus Westpreußern über die Ostsee nach Deutschland. Die Romanfigur Freia sucht nach der Geschichte ihrer Mutter und Großmutter, weil sie selbst bald Mutter wird.
In ihrem Roman „Café Saratoga“ erzählt Malin Schwerdtfeger von einer polnischen Kindheit, die über Nacht zu einer deutschen Jugend wird. Die beiden Schwestern Sonja und Majka folgen ihrem Vater Tata nach „Bundes“, wie sie Deutschland nennen. Malin Schwerdtfeger schreibt lustig und einfühlsam über das Deutsch-werden-müssen der polnischen Schwestern.
Der Kabarettist Steffen Möller gewann im letzten Jahr den zweiten Preis des Kabarettistenwettbewerbs in Krakau. Der Deutschlehrer aus Wuppertal unterrichtet an der Universität Warschau und tritt seit zwei Jahren in Polen als Kabarettist auf. Mit Akzent und manchmal fehlerhaftem Polnisch erzählt er auf der Bühne Anekdoten aus dem Alltag eines Ausländers in Polen. SUK