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Archiv-Artikel

unterm strich

Der Regisseur und Drehbuchautor Chris Kraus („Scherbentanz“) hat in diesem Jahr den „new faces award“ der Zeitschrift Bunte erhalten. Zu der Preisverleihung kamen am Donnerstagabend, dem Vorabend der Verleihung des Deutschen Filmpreises, etwa 1.000 Gäste in das ehemalige Staatsratsgebäude in Berlin.

Den Publikumspreis als beste Schauspielerin erhielt Bettina Zimmermann für ihre Darstellung in „Erkan und Stefan gegen die Mächte der Finsternis“. Bester Schauspieler wurde Matthias Schweighöfer für seine Mitwirkung in dem Film „Soloalbum“. Die Zeitschrift Bunte vergibt den „new faces award“ seit 1998. Die undotierte Auszeichnung fördert junge Talente, „deren Leistung eine erfolgreiche Zukunft verspricht“. Der beste Nachwuchsregisseur wird von einer Jury mit Prominenten aus der Medien- und Filmbranche gewählt. Im vergangenen Jahr wurde der Filmemacher Hannes Stöhr für „Berlin is in Germany“ ausgezeichnet, als beste Schauspieler wurden Daniel Brühl und Jessica Schwarz geehrt. Preisträger früherer Jahre sind unter anderen Cosma Shiva Hagen und Florian Lukas.

Das freut die Kollegen im Zimmer nebenan: Der Schriftsteller und Zeichner (und regelmäßiger Beiträger unserer Wahrheit-Seite) Eugen Egner erhält in diesem Jahr den mit 10.000 Euro dotierten Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor (der Name „grotesker Literaturpreis für Kassel“ würde die Sache auch nicht recht treffen, kleiner Scherz). Der Preis wird von der Stiftung Brückner-Kühner getragen; wie sie pressemitteilte, „ehrt der Preis mit Egner einen Autor, der mit seiner schwarzen Komik und Erzählkunst das Publikum zugleich entzückt und verstört. Egner erfinde mit seiner Bildersprache Welten aus Katastrophen und skurrilen Randfiguren.“ Oha, dem ist nichts hinzuzufügen. Außer: Der Preis soll am 14. November verliehen werden.

Peter Zadeks Inszenierung der „Mutter Courage“ am Deutschen Theater in Berlin hat den Presseagenturen nicht gefallen. ddp urteilt: „weniger anregend, als angesichts der Aktualität des Stoffes zu erwarten war“. dpa schreibt: „Peter Zadeks Inszenierung von Bertolt Brechts ‚Mutter Courage und ihre Kinder‘ mit Angela Winkler in der Hauptrolle ist vom Publikum in Berlin mit verhaltenem Beifall aufgenommen worden. Lediglich einige der Mitwirkenden erhielten zur Premiere am Donnerstagabend im Deutschen Theater vereinzelt Bravo-Rufe. Der ersten Auseinandersetzung des 77-jährigen Starregisseurs mit einem der großen Stücke Brechts blieb der durchschlagende Erfolg versagt.“ Tja. Eine Besprechung der Inszenierung folgt nicht.