EU und USA uneins

Europäische Union lehnt einseitige Nahost-Aktionen ab. Ermordung Rantisis wird verurteilt. USA sehen das anders

TULLAMORE/WASHINGTON ap ■ Die Europäische Union hat auf der Suche nach einer Lösung des Nahostkonflikts einseitige Schritte Israels und der USA in scharfer Form zurückgewiesen. Als Reaktion auf den Schulterschluss zwischen Washington und Jerusalem erklärten die EU-Außenminister am Wochenende im irischen Tullamore den internationalen Friedensplan zum „einzigen Weg“ für einen dauerhaften Frieden. Nur die so genannte Roadmap – der Friedensplan des Nahost-Quartetts bestehend aus den USA, der EU, den Vereinten Nationen und Russland – könne zur Lösung des Konflikts führen. Die EU werde Änderungen der Grenzen von 1967 nur akzeptieren, wenn dem auch die Palästinenser zustimmten. Bundesaußenminister Joschka Fischer forderte die Palästinenser auf, aktiver an einer Lösung des Konflikts mitzuwirken.

EU-Chefdiplomat Javier Solana verurteilte den tödlichen israelischen Angriff auf den Hamas-Führer im Gaza-Streifen, Abdel Asis Rantisi. Die US-Regierung hat die Tötung Rantisis dagegen nicht ausdrücklich verurteilt. „Israel hat das Recht, sich gegen Terroranschläge zu verteidigen“, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Scott McClellan.