: verwirrung bei sprachförderung
Jedes Land betreibt Sprachenlernen anders
Hessen will Kinder, die nicht ausreichend Deutsch sprechen, von der Einschulung in die erste Klasse zurückstellen. Damit wäre das Beherrschen der deutschen Sprache zum ersten Mal ein Kriterium für die Schulreife. Kritiker sagen hingegen, man dürfe Nachzügler beim Spracherwerb nicht bestrafen, sondern müsse sie besser fördern. Solche Fördermaßnahmen gibt es bei weniger schwerwiegenden Mängeln.
NRW will vorschulische Sprachkurse für all jene Kinder zur Pflicht machen, die keinen Kindergarten besuchen.
Berlin will einen obligatorischen Sprachtest für Vierjährige einführen, um möglichen Defiziten früh zu begegnen. Der „Bärenstark“-Test für angehende Erstklässler wurde schon zum dritten Mal erhoben – mit erschreckenden Ergebnissen. Den ermittelten Defiziten soll durch ein Bildungsprogramm für Kindergärten, dem Ausbau des Deutschen als Zweitsprache und der Anwerbung von 60 Lehrpersonen pro Jahr aus Nicht-EU-Staaten begegnet werden. Ein Teil der Referendariatsplätze für Lehramtsstudenten aus entsprechenden Ländern soll reserviert werden.
Niedersachsen will bei festgestelltem Förderbedarf Eltern gesetzlich verpflichten, ihre Kinder parallel zu Kindergarten und Grundschule zum Sprachunterricht zu schicken. berg