Vorsprung durch Girls Day

Große Beteiligung beim 4. Girls Day: 7.000 Schülerinnen durchquirlen 1.000 Betriebe

Bremen taz ■ Sie sind jung und von neugieriger Experimentierfreude. Und sie sind mutig. Schülerinnen der 5. bis 12. Klassen haben heute die Möglichkeit, Berufsfelder zu erkunden, die als „typisch männlich“ gelten.

So öffnen an diesem Girls Day, dem Mädchenzukunftstag, über 1.000 Bremer und Bremerhavener Unternehmen ihre Pforten. Präsentiert wird, was ein Fachinformatiker, Zahntechniker, ein Mechatroniker, ein Schornsteinfeger, ein Bürgermeister alles so zu erledigen hat den lieben langen Tag. Und präsentiert wird, dass all das auch von einer Fachinformatikerin, Zahntechnikerin, Mechatronikerin, Schornsteinfegerin und Bürgermeisterin erledigt werden könnte.

Wenn Mädchen sich mehr für technische und naturwissenschaftliche Bereiche sowie Führungspositionen interessieren würden. Dort seien sie „extrem unterrepräsentiert“, berichtet Bremens Girls Day-Koordinatorin Bettina Söhle.

Die meisten Mädchen konzentrieren sich auf auf die Top 10 der weiblichen Klischeeberufe, also Friseurin, Krankenschwester, Floristin etc. Das Spektrum der Berufswahl soll mit der bundesweiten Kampagne erweitert werden. Der Girls Day sei derart akzeptiert, berichtet Söhle, dass mit einer Rekordbeteiligung von weit über 7.000 Schülerinnen gerechnet werde. Das ist der überwiegende Teil der 11- bis 18-jährigen Mädchen Bremens.

An die Einführung eines Boys Day ist vorläufig nicht gedacht. Das Interesse in der Wirtschaft und bei den Jungens sei nicht vorhanden, „typisch weibliche“ Berufsfelder zu erkunden, behauptet Söhle. So müssen sich die Jungs heute wohl mit Unterrichtseinheiten über Geschlechterrollen beschäftigen. fis