: „was uns an der schule stinkt“ – vier gewinner des wettbewerbs „klasse zukunft“ über kaputte schulen und schwache lehrer
Stephan Kroppenstedt (17)
„Die Schulgebäude sind oft ziemlich eklig. Betonbauten, keine Bilder, sterile Flure. Ich finde den Unterricht oft weltfremd. Es gibt keinen Bezug zu dem, was uns interessiert. Und mir stinkt die Einstellung der Lehrer. Die motivieren einen oft überhaupt nicht. Viele Lehrer haben ihren Job, und das war’s dann. Lehrer und Schüler müssen ja nicht ein Herz und eine Seele sein. Lehrer sollen Leitfigur und Vorbild sein – das heißt aber nicht, dass die Schüler in allem ihren Pädagogen nacheifern müssen.“
Sebastian Plötzgen (19)
„Die Lehrer sind schlecht. Nicht als Persönlichkeiten, aber ihre Ausbildung ist offensichtlich mies. Sie haben viel Wissen, nur wissen sie nicht, wie man den Stoff rüberbringt. Die wenigen guten Lehrer gehen da richtig unter. Außerdem herrscht zu wenig Transparenz bei den Lerninhalten. Uns war oft nicht klar, was wir da lernen und wozu wir es eigentlich brauchen. Wir Schüler werden nicht beteiligt, die Lehrer sollten sich mehr für unsere Rückmeldungen interessieren.“
Silvia Alexandrova (19)
„Die Lehrer haben mir gestunken, weil sie nicht gut mit uns umgegangen sind. Ihre Haltung den Schülern gegenüber war nicht fair. Schlimm fand ich die Ungerechtigkeit. Belohnt wurde es, wenn jemand rumschleimte. Aufmüpfige dagegen werden bestraft, obwohl sie gute Schüler sind. Ich habe viel Zeit an meiner Schule vergeudet. Ich habe das Gefühl, nichts gelernt zu haben. Wir mussten teilweise bis 4 Uhr nachmittags da sein, und ich hatte danach oft keine Kraft mehr.“
Matthias Platho (19)
„Was mir am meisten gestunken hat, war der Frontalunterricht. Das ist die vorherrschende Form des Lernens. Dabei ist das langweilig, und es kommt nichts rüber. Außerdem ist das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern zu schlecht. Ich meine, es muss ein gutes Klima herrschen. Der Schüler darf nicht morgens denken: Oh Gott, ich kann auf keinen Fall in die Schule gehen! Und ich finde es ätzend, welche Fächer wir machen mussten. Ich will mehr Computerkunde und Betriebswirtschaft.“