: Wohnen in Bremen
Tristesse, Kulturgeschichte oder einfach nur zu Hause? Eine Ausstellung zeigt Wohnungsbau in Bremen von 1950 bis heute. Mit dabei: taz-Fotograf Hannes von der Fecht
Die Plastiktäfelung an der Decke, der sauber aufgerüschte Türvorhang in dunkelbeige, der Wasserkessel, dessen Blümchendekor langsam vom Ruß eingeholt wird – all das klingt scheußlich, kaum einer würde damit wohnen wollen und doch sind es sämtlich Elemente, die ein tiefes Gefühl von zu Hause vermitteln. Uns allen. Na gut, den meisten. Wussten Sie, dass zwei Drittel des heutigen Wohnungsbestandes nach 1950 gebaut wurde?
„Zu Hause“ heißt die zweite Ausstellung einer dreiteiligen Reihe zur jüngeren Bremer Architekturgeschichte, die das Focke-Museum zusammen mit dem Institut Architop, der Hochschule für Künste und der Hochschule Bremen veranstaltet. Vom 5. Mai bis 29. August dokumentiert das Focke-Museum an rund 80 ausgewählten Bremer Objekten, wie sich Architektur, Bauen, Wohnen, Zu-Hause-Sein von 1950 bis heute verändert haben. Studierende der Hochschule haben die Dokumentation mit Bildern, Texten und Plänen erarbeitet, Fotoarbeiten von Studierenden der Hochschule für Künste zeigen einen je ganz eigenen Blick auf Projekte und Themen. Mit dabei: die taz-Fotografen Hannes von der Fecht und Joanna Kosowska. Der 23-jährige Hannes von der Fecht hat für die Ausstellung „Zu Hause“ eine Gewoba-Siedlung in Bremen-Lesum von 1958 ins Objektiv genommen. Eine Auswahl seiner Bilder zeigen wir hier vorab.