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Archiv-Artikel

Einig gegen einen Diktator

Konferenz der äußerst zerstrittenen Oppositionellen Togos tagt heute im Bremer DGB-Haus am Bahnhof. Sie sind einig im Kampf gegen Abschiebung und für Asyl. Die Menschenrechtslage dort ist katastrophal

Von fis

Bremen taz ■ Auf Anregung der in Bremen (und Remagen) beheimateten, in Togo nur unter Bewachung zugelassenen Menschenrechtsorganisation A.T.L.M.C. tagen heute im DGB-Haus etwa 20 Togoer Oppositionsgruppen. Europaweit wurden 500 ihrer Mitglieder eingeladen, die A.T.L.M.C.-Präsident Ayeva Sesse-Rekuhah gestern auf einer Pressekonferenz als „äußerst zerstritten“ bezeichnete: „Um die Demokratie in unserem Land aufzubauen, müssen wir miteinander reden und gemeinsame Handlungsstrategien entwickeln.“

Ziel aller Parteien, Organisationen und Vereine sei die Absetzung der Diktatur unter General Gnassingbé Eyadema. Er hatte sich in dem westafrikanischen Küstenland 1967 an die Macht geputscht. Nicht nur der A.T.L.M.C., auch amnesty international hat seither auf eine katastrophale Menschenrechtslage und nicht vorhandene Meinungsfreiheit in Togo hingewiesen.

So freut sich der A.T.L.M.C. über das offene politische Klima in Bremen, das ein Oppositionellen-Treffen ermögliche. Denn bundesweit wehe ein anderer Wind. Einerseits, so hieß es gestern, habe die Bundesregierung erstmals Verhandlungen mit Eyadema über Entwicklungshilfe aufgenommen. Andererseits gewähre sie immer seltener den Togoern Asyl, schiebe diese statt dessen immer schneller ab. Auch der neue Togo-Botschafter in Berlin, ein enger Vertrauter des Diktators, fördere die neue Praxis, weil man in Togo die Oppositionellen besser unter Kontrolle habe als im Ausland.

In Deutschland leben derzeit etwa 15.000 Togoer. Die Bremer Gemeinde wird auf 500 Köpfe geschätzt. fis