: Struck für schnelle Truppe
Nato-Eingreiftruppe soll im Herbst einsatzfähig sein. Minister einig über Kommandostruktur mit zwei Zentren
BRÜSSEL ap ■ Deutschland wird sich an der schnellen Nato-Eingreiftruppe von Beginn an beteiligen. Die Vorbereitungen der Bundeswehr seien abgeschlossen, sagte Verteidigungsminister Peter Struck gestern beim Treffen der Nato-Verteidigungsminister. Wie viele Soldaten die Bundeswehr dafür abkommandieren werde, müsse noch auf der Truppenstellerkonferenz im Sommer geklärt werden.
Struck betonte aber, die Nato-Truppe müsse im engen Verbund mit der EU-Eingreiftruppe gesehen werden. Die Nato-Truppe soll nach einem Beschluss der Minister bereits im Herbst bedingt einsatzfähig sein. Bis Oktober 2006 sollte die Truppe dann mit rund 21.000 Mann voll einsatzfähig sein. Geplant ist, dass erste Verbände bereits binnen fünf Tagen den Einsatzort erreichen, die vollständige Streitmacht nach spätestens 30 Tagen.
Bei ihrer Sitzung beschlossen die Verteidigungsminister auch die neue Struktur der Nato mit zwei strategischen Kommandozentralen: Die laufenden militärischen Operationen sollen demnach künftig von der Zentrale in Mons in Belgien befehligt werden, wo sich derzeit das Oberkommando der Alliierten Einheiten in Europa (Shape) befindet. Daneben wird eine Kommandozentrale in Norfolk im US-Staat Virginia geschaffen, in der die Modernisierung des Militärpotenzials der Nato vorangetrieben werden soll. Nato-Generalsekretär George Robertson sagte zum Beginn des Ministertreffens, die Atlantische Allianz strebe eine „Neugründung“ an.