: Razzia und Gefechte
Erste US-Luftangriffe im Irak seit dem Ende des Saddam-Regimes:US-Hubschrauber abgeschossen, US-Kampfflugzeug abgestürzt
BAGDAD/BRÜSSEL ap/afp/dpa ■ Iraker haben am Donnerstag im Westirak einen US-Militärhubschrauber vom Typ Apache abgeschossen. Nach US-Angaben konnten die beiden Piloten unverletzt gerettet werden. Aus zunächst unbekannten Gründen stürzte auch ein F-16-Kampfflugzeug ab. Der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten.
Das US-Zentralkommando meldete unterdessen, US-amerikanische Soldaten hätten ein „Terroristen-Ausbildungslager“ am Mittwoch 150 Kilometer nordwestlich von Bagdad aus der Luft angegriffen. Bei anschließenden Gefechten um das Lager sei ein Soldat leicht verletzt worden. Etwas weiter südlich setzten mehrere tausend Soldaten eine Fahndungsaktion nach den Urhebern von Anschlägen auf die US-Truppen fort. Bereits am Mittwochabend waren 397 Iraker festgenommen worden, von denen 59 wieder freigelassen wurden. Schwerpunkt der Festnahmen war die Umgebung der Ortschaft Balad, etwa 60 Kilometer nördlich der Hauptstadt.
Als weiteres Ziel nannte Leutnant Ryan Fitzgerald, ein Sprecher des US-Zentralkommandos, das Gebiet um die Ortschaft Duluijah, rund 70 Kilometer nördlich von Bagdad. Duluijah war während des Krieges weitgehend verschont geblieben und gilt als möglicher Zufluchtsort für Anhänger des gestürzten Staatschefs Saddam Hussein. Die Region nördlich von Bagdad gehört zum so genannten Sunniten-Dreieck, dem Kernland von Saddam Husseins Baath-Partei.
Nach Angaben eines früheren Oppositionspolitikers soll der Expräsident vor rund drei Wochen in dieser Gegend gesichtet worden sein. Saddam Hussein zahle eine Prämie für jeden getöteten US-Soldaten, hatte Ahmed Tschalabi, der vor kurzem in seine Heimat zurückgekehrte Führer der Exilorganisation Irakischer Nationalkongress, am Dienstag in New York berichtet.
Unterdessen hat die spanische Regierung gestern beschlossen, sich mit bis zu 1.200 Soldaten auf der Seite Polens an den Stabilisierungstruppen im Irak beteiligen. Das gab der spanische Verteidigungsminister Federico Trillo am Rande einer Nato-Sitzung in Brüssel bekannt. Unter polnischem Kommando würden sich auch Honduras, Nicaragua, El Salvador und die Dominikanische Republik beteiligen.