Hauptsache geredet

Während in Neuenfelde Häuser abgerissen werden, spricht Bürgermeister von Beust mit den Obstbauern

Bürgermeister Ole von Beust (CDU) wird morgen Nachmittag mit den Obstbauern im Alten Land über ihre Befürchtungen und Hoffnungen sprechen. Ab 15 Uhr will er sich auf dem Hof von Rolf Quast in Francop zeigen lassen, wie ein moderner Obstbaubetrieb aussieht. Danach werden die Bauern im kleinen Kreis das von ihnen lange gewünschte Gespräch mit dem Bürgermeister führen können. Ihr Ziel sei es, sich als sachlich argumentierende Gesprächspartner zu präsentieren und den Einstieg in einen länger dauernden Diskussionsprozess zu finden, sagt Paul Helle vom Gartenbauverband Nord. „Von Beust soll den Obstbau zur Chefsache machen.“ Für den Besuch des Ersten Bürgermeisters sei eine Stunde angesetzt worden.

Die Bauern wollen das Gespräch unter dem Motto „Obstbau innovativ“ führen, um dem zunehmenden Druck durch die Erweiterung des Airbus-Werks zu begegnen, wo gestern das Richtfest für eine A380-Lackierhalle gefeiert wurde. Sie wollen dem Bürgermeister deutlich machen, dass auch ihre Höfe zur Wirtschaftskraft und zum Image Hamburgs beitragen, dass siekonkurrenzfähig sind und ohne Subventionen auskommen.

Ein paar Kilometer vom Ort der Konsultationen entfernt reißt die städtische Projektierungsgesellschaft Finkenwerder (Profi) die ersten drei Häuser Neuenfeldes ab, um Platz für die erneute Werkspistenverlängerung zu schaffen. Die Häuser seien „abgängig“. Dort sei eingebrochen und Schaden angerichtet worden, so dass sie aus Sicherheitsgründen beseitigt werden müssten. Noch am Wochenende hatten Anwohner eines der Häuser aus Protest mit Tüchern verhängt. Das Schutzbündnis für Hamburgs Elbregion veranstaltete ein Solidaritätskonzert und pflanzte Bäume im bedrohten Neuenfelder Rosengarten. knö