Tschetschenien gibt auf

Präsident Maschadow hält Unabhängigkeit für unerreichbar. „Bedingungslose Gespräche“ mit Moskau

MOSKAU afp ■ Der von Russland nicht anerkannte tschetschenische Präsident Aslan Maschadow hat seine Forderung nach vollständiger Unabhängigkeit der abtrünnigen russischen Kaukasusrepublik offenbar aufgegeben. Wie ein Vertrauter Maschadows gestern der russischen Nachrichtenagentur Interfax sagte, wolle Maschadow einen „Kompromiss“ und mit Moskau „Gespräche ohne jede Vorbedingung“ führen. In der tschetschenischen Führung setze sich die Ansicht durch, dass die Unabhängigkeit von Russland unerreichbar sei. Nach Gesprächen mit Maschadow sei er sicher, dass „Pläne für eine Trennung Tschetscheniens (von Russland) nicht in Betracht kommen“, sagte der Vertraute weiter.

Eine Stellungnahme des Kreml zu der überraschenden Offerte lag zunächst nicht vor. Moskau lehnt Verhandlungen mit Maschadow ab und gibt ihm die Schuld an den jüngsten Anschlägen in Tschetschenien.