: Kölner Mieten bleiben hoch
Ring Deutscher Makler sieht kaum Veränderung bei den Immobilienpreisen. Lediglich Büroräume sind gerade günstig. Luxusvillen in Leverkusen gehen überhaupt nicht weg
Köln taz ■ Die Immobilienpreise in Köln bleiben auf hohem Niveau. Das hat der Ring Deutscher Makler (RDM) in seiner jährlichen Statistik festgestellt. In der nächsten Zeit sei weder ein Ansteigen noch ein dramatisches Fallen der Mieten abzusehen. Die Häusle-Vermarkter haben aber auch so manche Eigentümlichkeit auf dem rheinischen Immobilienmarkt aufgedeckt.
So scheint der Kölner Mediapark nach wie vor ein Sorgenkind zu sein. Die Mieten hätten vor kurzem noch 17 Euro pro Quadratmeter betragen, sagte Maklerin Carola Biecker. Manche Firmen würden nun aus langfristigen Verträgen nicht rauskommen und hätten teilweise ganze Etagen nutzlos leer stehen. Um nicht allzu große Löcher in die eigene Kasse zu reißen, stellten sie die Büros für 13 Euro Untermietern zur Verfügung. Auch vom ursprünglichen Ziel, in dem Vorzeige-Viertel nur mediennahe Unternehmen anzusiedeln, sei man unter dem Druck der Kosten inzwischen abgerückt.
Bewegung in den Gebäudemarkt bringt offenbar der Verkauf von über 2.000 Häusern, die das belgische Militär bewohnt hatte. Diese Immobilien liegen etwa je zur Hälfte in verschiedenen Kölner Vororten und im Umland. Von den Soldaten wurden sie an den Bund zurück gegeben, und der lässt sie derzeit im Internet versteigern. „Man sollte vorsichtig sein, denn manche Häuser sind fast in einem ruinösen Zustand“, meinte der Kölner RDM-Vorsitzende Ralph Pass. Die Kosten für die Instandsetzung seien oft so hoch, dass sich die vermeintlichen Schnäppchen nicht immer lohnten. Richtig sparen können nach Angaben des RDM dagegen Geschäftsleute in Köln. Weil viele Büros und Läden leer stehen, ließen sich gebei den Hauseigentümern Rabatte von bis zu 15 Prozent durchsetzen.
In Leverkusen geht unterdessen bei Nobelhütten fast gar nicht mehr weg. Denn auch die Manager des Chemieriesen Bayer haben nach Beobachtung der Makler Angst um ihre Jobs und scheuen deshalb neuerdings den Kauf komfortabler Häuser. Villen zum Preis von mehr als 500.000 Euro seien in Leverkusen mittlerweile „nahezu unverkäuflich“, meinte Makler Marco Müller. Frank Überall