: die bremer kinotaz - alle Filme, alle Termine
A
About Schmidt USA 2002, R: Alexander Payne, D: Jack Nicholson, Kathy Bates
„Gerade wurde Versicherungsaktuar Warren Schmidt aufs Rentnergleis abgeschoben, als ihn der nächste Schicksalsschlag ereilt: Der Tod seiner Frau und die Entdeckung, dass diese eine Affäre hatte, lassen den ewig Unzufriedenen jeglichen Halt verlieren - bis er sich in einem Wohnmobil auf eine missionarische Reise macht, um seiner Tochter im entfernten Denver die geplante Heirat auszureden. Alexander Paynes lose Adaption von Louis Begleys Roman ,Schmidt‘ ist ein schlaues, stilles, bewegendes und immer wieder brüllend komisches Roadmovie, hinter dem sich vor allem das Porträt eines pensionierten Spießers verbirgt, der von Jack Nicholson in einer völlig uneitlen und hinreißenden One-Man-Show verkörpert wird.“ (Blickpunkt:Film) City
28 Tage später Großbritannien/USA 2002, R: Danny Boyle, D: Cillian Murphy, Naomi Harris
„‘28 Days Later‘ ist es um die britische Insel nicht gut bestellt: Ein Virus hat nahezu die gesamte Bevölkerung in Zombies verwandelt. In Bildern, die so aussehen, als würden sie vor den Augen des Zuschauers verwesen, entwirft Danny Boyle (‚Trainspotting‘) eine düstere Zukunftsvision, die durch gelegentliche Blutbäder farblich etwas aufgelockert wird. Nach einem starken Beginn und eindringlichen Szenen in einem entvölkerten London verpasst Boyle die Chance, das Zombie-Genre zu revitalisieren, weil er mit seinen Hochleistungs-Untoten, die wie im Zeitraffer töten, nur Gemetzel anrichtet, aber keine Spannung erzeugt.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL
Aniol w Krakowie (Ein Engel in Krakau) Polen 2002, R: Artur ‚Baron‘ Wiebek, D: Krysztof Globisz, Ewa Kaim / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Giordano ist nicht gerade das, was man sich unter einem Engel vorstellt: Er unterhält Kontakte zu Menschen im Fegefeuer und begeistert sich für Rock‘n‘Roll. So wird er wegen schlechter Führung im Himmel zur Bewährung auf die Erde geschickt, wo er binnen 48 Stunden zwei gute Taten vollbringen und den Menschen helfen soll. Fälschlicherweise landet er in der magischen Stadt Krakau. Die lyrische Komödie ist das Spielfilmdebüt von Artur ‚Baron‘ Wiecek, das er zusammen mit seinem Freund Wojciech Beres und einer Reihe großartiger Krakauer Schauspieler realisiert hat.“ (Kommunalkino Lübeck) Kino 46
Atanarjuat - Die Legende vom schnellen Läufer Kanada 2001, R: Zacharias Kunuk, D: Natar Ungalaaq, Sylvia Ivalu / Originalfassung mit Untertiteln
“Ein Schamane stört in der kanadischen Arktis das harmonische Gleichgewicht unter den Eskimos. Der Kampf um die Führung des Nomadenstammes und eine Generation später um eine schöne Frau entzweit sogar zwei Brüder. Der eine, der schnelle Läufer, überlebt und versucht, den Teufelskreis der Rache zu durchbrechen. Bildstark und episch wird eine universelle Inuit-Legende erzählt, die stellenweise als behutsam nachgestellte Dokumentation der Sitten und Gebräuche einer vergangenen Zeit fasziniert. Die wortkarge, spannende Inszenierung und die Tatsache, dass es der erste von Inuit selbst erzählte und produzierte Spielfilm ist, machen ihn zu einem Klassiker.“ (filmdienst) Kino 46
B
Bécassine und die Jagd nach dem Wikingerschatz Frankreich 2001, R: Philippe Vidal
„Bécassine, das lustige Kindermädchen in der traditionellen bretonischen Tracht, ist seit Jahrzehnten ein französischer Comic-Star – ihre Erfindung liegt bereits nahezu 100 Jahre zurück. Äußerlich nahezu unverändert, mit Haube und weiß-rot kariertem Beutelchen, begibt sich die pfiffige Dame auf eine moderne Schatzjagd, die sich vor allem an kleine Kinder zwischen fünf und zehn Jahren richtet. Das Drama ist hier nicht allzu dramatisch, die Schurken wirken eher komisch als böse, und die Farben erstrahlen in Bonbon-Color.“ (tip) Schauburg
Bowling for Columbine USA/Kanada/Deutschland 2002, R: Michael Moore / Originalfassung mit Untertiteln
„Weshalb schießen US-Bürger im Schnitt zehnmal häufiger in Tötungsabsicht aufeinander als z. B. die Kanadier, die pro Kopf der Bevölkerung gleich viele Schusswaffen besitzen? Michael Moore sucht in seinem jüngsten Dokumentarfilm eine Antwort. Weit mehr als eine Reportage über den Waffenwahn der Amerikaner, versteht sich die Arbeit als Deutung der Nationalkultur. Der Grund für die Schieß- und Mordwut seiner Landsleute, so Moore, heißt Angst.“ (Neue Zürcher Zeitung) Atlantis
Bruce Allmächtig USA 2003, R: Tom Shadyac, D: Jim Carrey, Morgan Freeman
„Ein Fernsehreporter, der sich in seiner Karriere übergangen fühlt, zweifelt an der göttlichen Gerechtigkeit und wird daraufhin von Gott selbst mit dessen Gaben ausgestattet. Diese aber nutzt er lediglich für seine egoistischen Ziele und verliert dabei noch seine Geliebte. Mäßig originelle, sich zugleich hochmoralisch gebende Komödie, die dem Thema weder Tiefgang noch überzeugenden Humor abgewinnt. Auch dem Hauptdarsteller gelingt über das vertraute Grimassieren hinaus wenig.“ (filmdienst) Cinemaxx, Cine Star, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Lichtspielhaus DEL, Aladin Bremerhaven
C
Catch me if you can USA 2002, R: Steven Spielberg, D: Leonardo DiCaprio, Tom Hanks
„Leonardo DiCaprio meldet sich eindrucksvoll zurück! Mit Bravour verkörpert der ,Titanic‘-Star den jugendlichen Betrüger Frank in einer Mischung aus reifer Dreistigkeit und pubertärem Leichtsinn. Gejagt wird er über 140 kurzweilige und fesselnde Minuten von einem gewohnt starken Tom Hanks. Steven Spielberg verfilmte die wahre Lebensgeschichte des Frank Abagnale, Jr. als Krimikomödie, in der die moralischen Grundsätze der amerikanischen Gesellschaft hinterfragt werden.“ (film.de) City / auch Originalfassung ohne Untertitel
Chicago USA/Kanada 2002, R: Rob Marshall, Richard Gere, Renée Zellweger, Catharina Zeta-Jones
“Eine junge Frau im Chicago der 20er Jahre realisiert ihren Traum von Star-Ruhm, nachdem sie ihren Liebhaber erschossen hat und ihr Anwalt sie zum unschuldigen Opfer des Jazz-Zeitalters stilisiert. Brillant inszeniertes, darstellerisch, tänzerisch und gesanglich mitreißend interpretiertes Musical, das den Sieg des Scheins über das Sein mit berauschenden Bildern feiert und ihn zugleich mit gut gelauntem Zynismus hinterfragt.“ (filmdienst) Gondel
Chihiros Reise ins Zauberland Japan 2002, R: Hayao Miyazaki
„Nach dem Goldenen Bären von Berlin im letzten Jahr ist das jüngste Werk des Schöpfers von ‚Prinzessin Mononoke‘ nun auch noch mit dem Oscar für den besten Animationsfilm ausgezeichnet worden. Mit seiner Zeichenkunst, die Elemente aus der japanischen Kultur mit Zitaten aus westlichen Märchengeschichten verbindet, ist Hayao Miyazaki erneut ein Werk gelungen, das auf zauberhafte Weise und mit überwältigender Phantasie die Abenteuer der kleinen Chihiro in einem Zauberland zeigt, dessen fressende, kotzende und dann wieder ganz manierliche Spukbewohner sie sich mit einer hinreißenden Mischung aus Ängstlichkeit und Mut gefügig macht.“ (Neue Zürcher Zeitung) Cinemaxx, Cine Star, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Apollo BHV
Cinéma Vérité: Defining The Moment Kanada 2001, R: Peter Wintonick / Originalfassung mit Untertiteln
„Ein Dokumentarfilm zum Thema Dokumentarfilm, eine bedeutende Retrospektive der besten Non-Fiction-Filme des Jahrhunderts. Er feiert das Erbe der cinéma-vérité-Revolution gegen Ende der 50er und in den 60er Jahren. Überall bestand ihre Form aus einer neuen Methode, den Film, das Publikum und die Welt zu verstehen. Wir folgen Peter Wintonick und seinem Team auf ihrer eigenen Suche nach der Wahrheit der Vérité-Revolution.“ (Kommunalkino) Kino 46
City of God Brasilien 2002, R: Fernando Meirelles, D: Luis Otávio, Alexandre Rodrigues
„Welche Strafe hätte er denn gern? Eine Kugel in die Hand? Oder lieber in den Fuß? Der Delinquent, dem nur noch diese Wahl bleibt, lebt in der ‚Stadt Gottes‘, einem Slum in Rio de Janeiro. Er hat geklaut und damit gegen den Kodex des Viertels verstoßen; jetzt, Auge in Auge mit dem schwer bewaffneten lokalen Gangsterboss – Ankläger, Richter und Henker in einer Person – , beginnt der Dieb zu weinen. Er ist sieben, vielleicht auch acht Jahre alt, und seine Tränen bewegten letztes Jahr ganz Brasilien und die Filmkritiker in aller Welt. Nun können sich endlich auch hiesige Kinogänger von der rasanten Ghettochronik des gelernten Werbefilmers Fernando Meirelles beeindrucken lassen. In Deutschland ist der Film wegen seiner drastischen Gewaltszenen erst ab 16 Jahren freigegeben – ein Alter, das in der ‚Stadt Gottes‘ nur Überlebenskünstler erreichen.“ (Der Spiegel) Schauburg, Lichtspielhaus DEL, Casablanca OL
D
Dark Blue USA 2003, R: Ron Shelton, D: Kurt Russell, Scott Speedman
„Dies könnte für Kurt Russell die Rolle seines Lebens sein: Als bigotter Cop liefert er eine hartgesottene Studie ausgezehrter Moral. Ron Shelton gelingt es mit großem Geschick, das klassische Drama um Korruption und moralische Wiedergeburt (die Vorlage stammt von James Ellroy) mit dem Hintergrund der Rassenunruhen von 1992 in Los Angeles nach dem Rodney-King-Prozess zu verknüpfen.“ (tip) Cinemaxx
The disOrder of Things Kanada 1991-2001, R: Kika Thorne / Originalfassung ohne Untertitel
„Manchmal treffen sich Leute, bringen eine Handkamera mit, teilen und filmen kurze Momente im Leben und bringen danach alles zusammen. Dies ist der Ansatz von Kika Thorne bei ihren Tagebuch-Filmen, in denen sie zeitgenössische, anarchistische und sexy Kulturkämpfer aufgenommen hat, die nicht glauben, dass das TV gewonnen hat, sondern an die Super-8-Revolution glauben.“ (Kommunalkino) Kino 46 / die Regisseurin ist zu Gast im Kino
Das Dschungelbuch 2 USA 2003, R: Steven Trenbirth
„‘Das Dschungelbuch‘ gilt als der erfolgreichste Kinofilm in Deutschland. Mit jahrzehntelanger Verspätung folgt jetzt die Fortsetzung. Die Story setzt dabei exakt dort an, wo der erste Teil aufhörte und führt das Menschenkind zurück zu seinen alten Freunden. Tatsächlich gibt es ein Wiedersehen mit allen bekannten Figuren und der Balu`s Superhit ‚Probier`s mal mit Gemütlichkeit‘ wird nicht weniger als dreimal intoniert. Mit seiner angenehmen Laufzeit von 72 Minuten, seiner bunten Bilderpracht und den schwungvollen Liedern ist die Fortsetzung besonders für ein ganz junges Publikum interessant. Zuschauer, die mit dem Original aufgewachsen sind, werden hingegen eher enttäuscht sein.“ (film.de) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Lichtspielhaus DEL
E
Ein Chef zum Verlieben USA 2002, R: Marc Lawrence, D: Sandra Bullock, Hugh Grant
„Darauf haben wohl alle Fans romantischer Komödien schon lange gewartet: Hugh Grant, der ewige britische Dandy mit Charmeur-Hundeblick, und Sandra Bullock, Amerikas süßestes Mädel von nebenan, fallen sich nach einem langen Leinwand-Hick-Hack liebend in die Arme.“ (film.de) City / auch Originalfassung ohne Untertitel
Elling Norwegen 2001, R: Petter Naess, D: Per Christian Ellefsen, Sven Nordi
„Nach dem Tod seiner Mutter wird der unselbstständige und ängstliche Mittvierziger Elling in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Dort teilt er sich das Zimmer mit dem liebenswert-rauhbeinigen Khell Bjarne. In seiner Art an Dustin Hoffmans ,Rainman‘ erinnernd, verkörpert Per Christian Ellefsen mit anrührendem Spiel jenen Elling, der auf seine Weise Genie und Kind in einem ist.“ (film.de) City
F
Femme Fatale Frankreich/USA 2002, R: Brian De Palma, D: Rebecca Romjin-Stamos, Antonio Banderas
„Träume, Rückblenden, Zeitsprünge: Brian De Palma benutzt sein verrätseltes Portrait einer starken Frau als Sprungbrett ins Unbewusste. Scheinbar wird die Story einer Juwelendiebin erzählt. Offenkundig ist an dieser faszinierend trickreichen Reflexion über die trügerische Realität von Filmwelten jedoch nur De Palmas Absicht, Erwartungen zu überlisten. Wer seinem Bilderrätsel auf die Spur kommen will, sollte gewillt sein, De Palmas Aufforderung zu folgen, diese unzähligen Puzzleteile selbst zusammenzusetzen.“ (Cinema) City
Final Destination 2 USA 2002, R: David Elis, D; Ali Larter, A. J. Cook
„Collegestudentin Kimberly rettet durch Vorahnung eines Massenunfalls einigen Menschen das Leben. Doch nur vorübergehend können die Überlebenden dem Tod von der Schippe springen: Einer um den anderen fällt auf unappetitlichste Weise kurz darauf dem Sensenmann zum Opfer. Das Original des satirisch angehauchten Mysteryhorrors entwickelte sich in Deutschland unerwartet zum Riesenhit und war auch in den USA mit einem Einspiel von 53 Mio. Dollar ein ansehnlicher Erfolg. Nun dreht sich das Todeskarussell konzeptgetreu auf ein Neues, allerdings mit frischem Blut vor wie hinter der Kamera.“ ( Blickpunkt:Film) City
Frida USA 2002, R: Julie Taymor, D: Selma Hayek, Alfred Molina
„Das Genre der Filmbiographien, der sogenannten ‚biopics‘, krankt daran, dass sich die Filmemacher wohl oder übel an die Fakten des Lebenslaufs halten müssen, weil ja jeder die Geschichte kennt. Auch ‚Frida‘ erzählt zum Teil brav chronologisch das Leben von Frida Kahlo nach, aber schon mit dem ersten Bild zeigt Taymor, dass sie sich der Künstlerin eher poetisch als prosaisch nähern will: Da sieht man in leuchtenden, hellen Farben den Innenhof von Frida Kahlos Haus, wo Affen und Pfauen frei herumlaufen. Dann schwankt ein Bett ins Bild und wird wie ein Sarg in die Strasse getragen. Darin liegt Frida Kahlo, offensichtlich zugleich krank und triumphierend, die von Freunden zu ihrer ersten eigenen Ausstellung in Mexiko getragen wird, weil sie das Bett schon nicht mehr verlassen kann. Diese Szene ist schönster magischer Realismus und könnte von Gabriel García Marquez geschrieben worden sein. Immer dann, wenn sich Taymor traut, mit solchen Bildern die Grenzen zwischen dem Realen und dem Fantastischen zu ignorieren, wenn sie versucht, mit der Kamera so wie Frida Kahlo zu malen, hat der Film seine stärksten Momente. Und Selma Hayek spielt sie so intensiv und glaubwürdig, dass auf der Leinwand eine außergewöhnlich vitale, begabte, mutige, komplexe und sympathische Frau aus ihren eigenen Bildern heraus lebendig zu werden scheint.“ (hip) Cinema
25 Stunden USA 2002, R: Spike Lee, D: Edward Norton, Rosario Dawson / Originalfassung ohne Untertitel
“,25 Stunden‘ ist ein New-York-Film mit mehr Lokalkolorit, als Würze im Maggiwürfel steckt. Die Stadt und ihr multikulturelles Wesen sind das eigentliche Thema. Es geht um den coolen Dealer Monty Brogan (Edward Norton), dem noch genau 25 Stunden bleiben, bevor er seine siebenjährige Haftstrafe antreten muss. Den Countdown bis zum nächsten Morgen nutzt Monty, um herauszufinden, wer ihn verraten hat. Diese Geschichte ermöglicht es Regisseur Spike Lee, im Galopp durch eine Vielzahl ethnischer Szenerien zu rasen: die irische Kneipe, die erotisch aufgeheizten Puertorico-Hang-outs, die hektischen WASP-Büros an der Wallstreet, die Hinterzimmer der russischen Drogenmafia. Dabei erzählt dieser Film nicht allein vom Scheitern eines Dealers, sondern davon, dass die Erfolgsmodelle der weißen Mittelklassemänner untauglich geworden sind.“ (taz) Cinemaxx
G
Good Bye Lenin Deutschland 2003, R: Wolfgang Becker, D: Daniel Brühl, Katrin Sass
„Kurz vor dem Ende der DDR ist die engagierte Sozialistin Christiane Kerner ins Koma gefallen. Als sie daraus wieder erwacht, muss jeder Schock für ihr Herz vermieden werden. So hält ihre Familie den längst aufgelösten Staat in der Wohnung am Leben, deutet historische Wahrheiten durch Lügen um, betreibt eine aufwändige Scharade, die bald allen über den Kopf wächst. Das Regie-Comeback Wolfgang Beckers verspricht auch eines für den deutschen Film zu werden. Fünf Jahre nach ‚Das Leben ist eine Baustelle‘ präsentiert der X-Filme-Mitgründer eine Komödie, die sich mit dem Mauerfall und den unmittelbaren Entwicklungen in Ost und West auseinandersetzt. Mit Daniel Brühl und Katrin Sass ist das mit Spannung erwartete Projekt überdies bestens besetzt.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis, Cinemaxx, Cinemaxx OL
Grabgeflüster Großbritannien 2002, R: Nick Hurran, Brenda Blethyn, Alfred Molina
„Der deutsche Titel des Films, ‚Grabgeflüster‘, soll sicher nicht von ungefähr an die erfolgreiche Kiffer-Komödie ‚Grasgeflüster‘ erinnern (in der die Darstellerin der Betty, Brenda Blethyn, übrigens auch mitspielte). Aber der Titel allein macht eine Komödie noch nicht komisch. Genauso wenig wie das Etikett ‚schwarzer Humor‘, das dieser Streifen allzu demonstrativ trägt. Regisseur Nick Hurran und Drehbuchautor Frederick Ponzlov scheinen sich darauf verlassen zu haben, dass eine Parodie der Themen Tod und Bestattung automatisch komisch wirkt. Aber die Rechnung geht nicht auf: ‚Grabgeflüster‘ verlässt mit seinen Gags nur selten das Niveau von Pennälerwitzen. Doch der Reiz der Tabuverletzung erschöpft sich im jugendlichen Alter schnell, und genauso dürfte es vielen Zuschauern auch in diesem Film gehen.“ (Ricore Medien) Schauburg, Cinemaxx, Casablanca OL
H
Halbtot USA/Deutschland 2002, R: Don Michael Paul, D: Steven Segal, Morris Chestnut
„Ein verdeckter FBI-Ermittler, der nach einer Schießerei bereits klinisch tot war, wird auf der US-Gefängnisinsel Alcatraz in eine Geiselnahme verwickelt. Trash-Spektakel, dessen absehbare Dramaturgie ein extremes Beispiel für uninspiriertes Zutatenkino bildet. Steven Segal agiert einmal mehr als alternder Actionheld in einem Film, der Themen wie Liebe, Tod und Sühne auf Nullniveau abhakt.“ (filmdienst) CineStar
Hero Hongkong/China 2002, R: Zhang Yimou, D: Jet Li, Maggie Cheung
„Am Hof des Königs von Qin schildert ein namenloser Krieger, wie er die drei gefährlichsten Feinde des Herrschers getötet hat. Handwerklich brillante Heldensaga aus der Zeit der chinesischen Reichsgründung im 3. Jahrhundert v. Chr., deren opulent-opernhafte Inszenierung einen Höhepunkt des Martial-Arts-Genres markiert. Eine traumhafte Bilderorgie voller filmischer Einfälle, Witz und Stilisierungen, deren Botschaft insofern strittig ist, als die Fabel sowohl als Kotau vor den derzeitigen Machthabern als auch als Plädoyer für Widerstand und Selbstbehauptung gelesen werden kann.“ (filmdienst) Cinemaxx, Cine Star, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Passage BHV
Der Herr der Ringe – Die zwei Türme USA 2002, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian Mckellen
„Die Zeit der lauschigen Lagerfeuerromantik ist nun endgültig passé. In ‚Die zwei Türme‘ wird gekämpft bis zur Erschöpfung. Besonders Aragon, Elb Legolas und Zwerg Gimli hetzen von einer Schlacht in die nächste. Das ist kein Fantasy-Abenteuer mehr, das ist ein Kriegsfilm im mittelalterlichen Flair mit zahlreichen fantastischen Fabelwesen. “ (film.de) City
The Hours USA 2002, R: Stephen Daldry, D: Nicole Kidman, Meryl Streep, Julianne Moore
„Manche Romane sind Fortschreibungen von anderen Romanen, genauso wie Filme von Büchern gezeugt werden. Beides ist bei ‚The Hours‘ der Fall, und dennoch riecht der Film nie nach Literaturverfilmung. Der britische Autor Michael Cunningham veröffentlichte 1998 seinen gleichnamigen Roman, der auf dem Buch ‚Mrs Dalloway‘ von Virginia Woolfe und deren Leben aufbaute. Er erzählt von drei Frauen, drei Zeiten, drei Orten. Drei Geschichten, die thematisch nicht nur durch Mrs. Woolfes Buch miteinander verbunden sind Die grosse Überraschung bei ‚The Hours‘ ist, dass dies, obwohl alle Geschichten von Krankheit und Selbstmord handeln, alles andere als ein deprimierender Film ist. Das liegt zum einen an der kunstvollen Art, mit der die Erzählstränge ineinander verwoben wurden. Und Nicole Kidman wagt in der Rolle von Virginia Woolfe als Schauspielerin wirklich etwas. Und dies nicht nur, weil sie sich mit einer Latexnase hässlich gemacht hat, um der Autorin ähnlicher zu sehen. Wenn ihre Virginia Woolf um ihre seelische Gesundheit und um ihren Roman kämpft, dann tut sie dies linkisch, sanftmütig, aber auch mit einer bewundernswerten Kraft, die tatsächlich die grosse Schriftstellerin erahnen lässt.“ (hip) Schauburg, Cinemaxx OL (OV)
I
Imitations of Life Kanada 2003, R: Mike Hoolboom, D; Jack Daniels Fuller, Ken Thompson / Originalfassung ohne Untertitel
„Ein zehnteiliger Videofilm, der die Kindheit in Zusammenhang mit der Lebensentwicklung betrachtet und dabei Bilder von den Kinoanfängen der Lumiere-Gebrüder bis in die heutige Zeit benutzt, um unsere Zukunft in der Vergangenheit zu finden. Hoolboom spielt lustvoll mit dem Thema und auch mit dem Filmmaterial, der schöne Soundtrack reflektiert witzig dieses Videoessay-Konzept.“ (Kommunalkino) Kino 46 / der Regisseur ist zu Gast im Kino
J
Johnny English Großbritannien 2003, R: Peter Howitt, D: Rowan Atkinson, John Malkovich
„Johnny English ist ein englischer, schusseliger Diplomat – und dem berühmtesten und gefährlichsten Agenten der britischen Krone wie aus dem Gesicht geschnitten. Das hat Folgen: Völlig unbeabsichtigt verhindert er die diabolischen Pläne eines höchst gefährlichen Bösewichts. In gekonnter Manier treibt Rowan ‚Mr. Bean‘ Atkinson in seinem zweiten ‚Katastrophenfilm‘ erneut alles und jeden auf die Palme - diesmal in Gestalt des gefährlichsten Geheimagenten Englands seit 007 und Austin Powers.“ CineStar
K
Kangaroo Jack USA/Australien 2003, R: David McNally, D: Jerry O‘Connell, Anthony Anderson
„Wer auf rappende Beuteltiere steht und Kamelen mit Verdauungsproblemen etwas abgewinnen kann, ist bei ‚Kangaroo Jack‘ an der richtigen Adresse – auch wenn selbst Zuschauer, deren Humor angesprochen wird, von der peinlichen Inszenierung und dem abwesenden Ideenwert angeödet sein dürften. ‚Kangaroo Jack‘ ist Unterhaltung der ganz seichten Sorte, naiv und ohne jedes Tempo.“ (filmspiegel) Cinemaxx, Cine Star, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL
L
Lampedusa Italien/Frankreich 2002, R: Emanuele Crialese, D: Valeria Golino, Vincenzo Amato
„Ein Märchen ist Emmanuele Crialeses Film ‚Lampedusa‘ geworden, eine filmische Hymne auf die Schönheit des Lichts, der Farben und Bewegungsformen, mit denen sich die Menschen zwischen den Kontrasten der kleinen Insel zwischen Sizilien und Tunesien bewegen. Die Insellegende von einer ‚verrückten‘ Frau, die in den Selbstmord getrieben wurde und wieder auferstand, inspirierte ihn zu diesem Film mit intensiven Bildern um die schöne, ‚verrückte‘ Grazia, ihren hilflosen Mann Pietro und die Kinder Marinella, Filippo und Pasquale, der das Drama der Mutter schließlich zur erlösenden Wendung führt.“ (taz)
Cinema
L‘Ange de Goudron Kanada 2001, R: Dennis Chouinard, D: Zinedine Soualem, Catherine Trudeau / Originalfassung mit Untertiteln
„Der algerische Familienvater Ahmed Kasmi hofft auf die kanadische Staatsbürgerschaft für sich und seine Familie. Ein Konflikt zwischen traditionsbewusstem Vater und rebellischem Sohn tritt in den Hintergrund, als dessen Freundin Hafid spurlos verschwindet. Wut, Humor und einfühlsame Charakterisierung zeichnen diesen Film aus, der einen Blick auf jene gesellschaftlichen Realitäten Kanadas wirft, die in keinem Reiseprospekt auftauchen.“ (Kommunalkino) Kino 46
L.I.E. USA 2001, R: Michael Cuesta, D: Brian Cox, Paul Franklin
„Ein 15-Jähriger lebt am Rande eines Highways in einer trostlosen Mittelstandssiedlung. Seine Mutter ist tot, der Vater versteht ihn ebenso wenig wie seine Freunde. Nur mit einem pädophilen Kriegsveteranen teilt er seine Vorliebe für Poesie. Deprimierendes, aber sensibel erzähltes Drama einer verlorenen Jugend, die keine materiellen Sorgen hat, aber in einer kulturlosen Umwelt aufwächst. Auch der Umgang mit dem Nebenthema Pädophilie ist kunstvoll und einfühlsam zugleich gestaltet.“ (filmdienst) Schauburg
Long Walk Home Australien, Großbritannien 2002, R: Philipp Noyce, D: Evelyn Sampi, Laura Monaghan
„Es stinkt zum Himmel. Ein Polizist kommt mit dem Auto vorgefahren, entreißt drei kleine Mädchen den Armen ihrer Mütter, pfercht sie auf den Rücksitz und schafft sie in ein Heim. So geschehen in Australien 1931. Die Mädchen sind Mischlingskinder, und ein übereifriger Beamter will, dass sie in Heimen zu Dienstboten der Weißen erzogen werden. Die drei Mädchen finden sich mit ihrem Schicksal nicht ab und fliehen. Den Weg nach Hause kennen sie nicht, wissen nur, dass ihre Mütter am Zaun leben, der damals den Kontinent durchzog, als Schutz gegen die Kaninchenplage. 1500 Meilen trennen sie von ihren Familien, und ein Fährtensucher verfolgt sie. Der australische Regisseur Phillip Noyce erzählt in seinem Film die Geschichte der Flucht der Mädchen und die ihrer bornierten Häscher. Die Landschaft der australischen Wüste ist neben den Mädchen ein Hauptdarsteller in diesem sehenswerten Film, der für Australier zugleich ein Stück Vergangenheitsbewältigung darstellt.“ (Abendblatt) Gondel, Casablanca OL
M
Matrix USA 1999, R: Andy & Larry Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne
„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte, plündert ,Alien‘ genauso wie ,Strange Days‘: Die Welt wird von den Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City
Matrix Reloaded USA 2003, R: Andy & Larry Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne
„Manchmal werden Filme zu Opfern ihres eigenen Erfolges - wie sich am zweiten Teil der ‚Matrix‘-Trilogie, ‚Matrix Reloaded‘, überdeutlich ablesen lässt. Das von den Brüdern Larry und Andy Wachowski inszenierte Original kam vor vier Jahren einer Neudefinition des Actionkinos gleich. Die Zeitlupentricks des Films wurden mannigfaltig kopiert (‚Tiger and Dragon‘) oder karikiert (‚Shrek‘), die Erwartungen an die Fortsetzungen ‚Matrix Reloaded‘ und ‚Matrix Revolutions‘ (Start: 6. November) stiegen ins Unermessliche. ‚Matrix Reloaded‘ ist explosiver und dynamischer als sein Vorgänger, doch in die Cybersaga mischen sich zuweilen Längen. Richtig Fahrt nimmt der Film erst auf, als eine knapp viertelstündige Verfolgungsjagd auf der Autobahn beginnt. Von allen Gesetzen der Physik befreit, rast die Kamera auf Stoßstangenhöhe über den Asphalt, wechselt in die Vogelperspektive und zurück, taucht unter Trucks hindurch und scheint am Auspuff von Trinitys Motorrad förmlich zu kleben. Es sind Momente wie dieser, in denen der Film die grandiose visuelle Wucht des Originals entfaltet und hinter sich lässt wie ein Ferrari ein Smart-Mobil.“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL (auch OV), Lichtspielhaus DEL, Passage BHV, Wall-Lichtspiele OL
Moonlight Mile USA 2002, R: Brad Silberling, D: Jake Gyllenhaal, Dustin Hoffman
In „Moonlight Mile“ erzählt Regisseur Brad Silberling von dem jungen Ben Floss, dessen Braut bei einer Schießerei ums Leben kommt und der im Haushalt von deren Eltern wohnen bleibt, bis er und sie das Trauma überwunden haben. Ein berührender, tragikomischer Film, der alleine schon wegen der Leistungen von Dustin Hoffman und Susan Sarandon, die das Elternpaar sehr skurril, intensiv und komisch spielen, sehenswert ist. (hip) City
My Big Fat Greek Wedding - Hochzeit auf Griechisch USA 2002, R: Joel Zwick, D: Nia Vardalos, John Corbett
„Die 30-jährige in Chicago lebende Griechin Toula will mehr vom Leben, als ihr Vater und die Tradition verlangen. Nachdem sie, unterstützt von ihrer Mutter, nach einer Weiterbildung das Reisebüro ihrer Tante übernimmt, trifft sie hier auf den Englischlehrer Ian. Doch bis beide eine normale Beziehung führen können, muss Toulas Vater erst Ian und Ian Toulas griechische Großfamilie akzeptieren.“ (Blickpunkt: Film) „Ein absolut Griechen feindlicher Film.“ (Harald Schmidt)
City
N
Nackt Deutschland 2002, R: Doris Dörrie, D: Heike Makatsch, Benno Führmann
„Drei Paare um die 30 in Stress und Katerstimmung treffen zusammen und ziehen sich zwecks Liebestest und Selbsterkenntnis sehr keusch bis auf die Haut aus.“ (tip) Schauburg
Nirgendwo in Afrika Deutschland 2001, R: Caroline Link, D: JulianeKöhler, Matthias Habich
Wiederaufführung zum Oscarerfolg: „Ein jüdischer Anwalt übernimmt 1938 die Stelle eines Verwalters auf einer verwahrlosten Farm in Kenia. Während sich seine Frau nur allmählich an die unbequemen Lebensumstände gewöhnen kann, blüht die schüchterne Tochter schnell auf. Der einfühlsam inszenierte, ausgesprochen unterhaltsame Film profitiert von wohltemperierten Landschaftsaufnahmen, flotter Dramaturgie, einfühlsamer Musik und einer entschlossenen Kamera- und Schnittführung.“ (filmdienst) City, Lichtspiel DEL
O
Old School USA 2003, R: Todd Phillips, D: Luke Wilson, Will Ferrell
„Ein beziehungsgeschädigter Jungunternehmer mietet ein Häuschen auf einem Campus. Während er sich nach Ruhe sehnt, ergreifen seine beiden verheirateten Freunde die Gelegenheit, um auf dem College-Gelände einen Partyhort zu installieren. Aberwitziges, mit Genrekonventionen spielendes Versatzstück-Kino, das die Vereinigung von derbem Slapstick mit wortdominiertenm Erwachsenenhumor versucht.“ (filmdienst) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL, Passage BHV
P
Paragraph 175 USA 2000, R: Rob Ebstein, Jeffrey Friedmann / deutsch/englische Originalfassung ohne Untertitel
“Zehn überlebende KZ-Häftlinge, die nach Paragraph 175 verurteilt wurden, leben noch. Sechs von ihnen erzählen ihre Geschichte vor der Kamera. Den bekannten amerikanischen Dokumentarfilmern Epstein und Friedman (‚The Celluloid Closet‘) ist erneut ein sehr persönlicher und bewegender Film gelungen.“ (Flyer Queerfilm Festival) Kino 46
Parken oder Spielen? Niederlande 1977, Deutschland 1976 & 1993
„3 Kurzfilme zum Thema, wo Kinder noch Möglichkeiten zu fantasievollem Spielen in der Stadt finden können. ‚Parken oder Spielen?‘ fragt ein niederländischer Kurzfilm, dann läuft ‚Spielen woanders‘ aus Deutschland und als dritter Film kommen die ‚Rinnsteinpiraten‘ von Christina Schindler, drei seltsame Gestalten, die eine abenteuerliche Fahrt mit einem gefalteten Papierboot durch die Rinnsteine machen. Dabei finden sie so manches, was interessant ist, aber auch gehörig ‚stinkt‘.“ (Kommunalkino) Kino 46
R
Reine Nervensache 2 USA 2002, R: Harold Ramis, D; Robert de Niro, Nilly Crystal
„Ein Mafia-Boss in der Schaffenskrise sucht unter Lebensgefahr Zuflucht in der Psychiatrie und wird ausgerechnet von dem Arzt behandelt, der ihn schon Jahre zuvor therapierte. Fortsetzung einer Erfolgskomödie, die zwar die gleichen Hauptdarsteller aufbieten kann, aber weit weniger Witz. Müder Aufguss mit spärlichen Gags, der bestenfalls den filmischen Niedergang der italienischen Mafia zur Schießbuden-Figur fortschreibt.“ (filmdienst) City
Ring USA 2002, R: Gore Verbinski, D: Naomi Watts, Martin Henderson
„Remake des verstörenden, japanischen Horror-Schockers ,Ringu‘, in dem ein mysteriöses Videotape jedem, der es zu Gesicht bekommt, den Tod bringt. Regisseur Gore Verbinski wagt einen Abstecher ins Horror-Genre. Basierend auf dem ersten Roman der Trilogie von Suzuki Koji brachte das Original bereits das Sequel ,Ringu 2‘ und das Prequel ,Ringu 0‘ hervor. In der nicht weniger verstörenden Hollywood-Neuauflage übernahm Naomi Watts (,Mulholland Drive‘) die Hauptrolle.“ (Blickpunkt:Film) City
Der Ring des Buddha Deutschland/Schweiz 2000, R: Jochen Breitenbach
„Dokumentarfilm über einen Schweizer Geologen, der in den 50er-Jahren als erster Europäer durch Nepal reisen durfte, um es zu vermessen. Während der echte Toni Hagen das Land nun erneut bereist, um einen alten Freund zu suchen, illustrieren Rückblenden die Ereignisse von damals. Betulich-didaktisches Werk im Stil alter ethnografischer und didaktischer Filme, das in Dialogform nutzlos-gelehriges Detailwissen offenbart, aber weder Interessantes über Land und Leute von Nepal noch über den selbstherrlichen Erzähler zu berichten weiß.“ (filmdienst) Cinema
Russian Ark Russland/Deutschland 2002, R: Alexander Sukorow, Sergej Dreiden, Maria Kuznetsowa
„Der Filmemacher Alexander Sokurov sieht die 300 Jahre alte Petersburger Eremitage als eine Arche der russischen Kultur. In „Russian Ark“ lässt er den Zuschauer durch die Räume des einstigen Zarenpalastes und heutigen Museums wandeln und wechselt dabei mit den Sälen auch zwischen den Jahrhunderten russischer Geschichte. Er zeigt uns neben den berühmten Gemälden von Rembrandt, da Vinci und vielen anderen Meistern auch Peter den Großen, Katharina die Große, die Familie des letzten Zaren, Höflinge und Museumsbesucher aus unserer Zeit. Wenn dieser Museumsbesuch nicht solch ein Augenschmaus wäre, wenn man da nicht in jedem Bildausschnitt neue Kostbarkeiten entdecken könnte, dann würde in „Russian Ark“ die Form den Inhalt in den Hintergrund drängen. Denn dies ist auch ein cineastisches Experiment, eine digitaltechnische Großtat, ein so noch nie gesehener Monolith aus Film. Der ganze Gang durch die Eremitage, 1300 Meter, durch 33 Räume und 96 Minuten lang, ist in einer einzigen Einstellung gedreht worden. Monatelang wurde geprobt, bis rund 3000 Darsteller, drei live spielende Orchester, 22 Regieassistenten und der auf die Steadycam spezialisierte Kameramann Tilman Büttner (“Lola rennt“) genau einstudiert hatten, wann sie wo zu sein hatten, damit alles in einer einzigen tour de force gefilmt werden konnte. Man weiß nicht, wen man da mehr bewundern soll: den Regisseur für seine fast größenwahnsinnige Vision oder den Kameramann, der nicht einmal stolperte.“ (hip) Gondel
S
Solino Deutschland 2002, R: Fatih Akins, D: Moritz Bleibtreu, Barnaby Metschurat
„‘Solino‘, der neue Film des Hamburg-Altona-Türken Fatih Akin, ist eine dramatische Komödie über die südländischen Einwanderer der ersten und zweiten Generation. Akin, selbst ein Einwandererkind, und ,Gloomy Sunday‘-Autorin Ruth Thoma verdichten unzählige gebrochene Gastarbeiter-Biografien zu einem bewegenden, zwanzig Jahre überspannenden Familienepos.“ (Cinema) City, Casablanca OL, Wall OL
Sophiiie! Deutschland 2002, R: Michael Hoffman, D: Katharina Schüttler, Alexander Beyer
„Eine junge schwangere Frau kommt mit ihrer Lebenssituation nicht klar und stürzt sich in eine nächtliche Großstadt-Odyssee, um in körperlichen Exzessen ihre seelische Notlage zu kompensieren. Provokationen und Streitereien, Vergewaltigungen, Prügeleien, heftigste Alkohol- und andere Exzesse bestimmen die Stunden, die keine Erlösung bringen. Eine drastische, ganz von der Intensität und Überzeugungskraft der Hauptdarstellerin geprägte Fallstudie, die sich der Gefahr aussetzt, in Naivität und koketter Larmoyanz zu versinken, im nächsten Moment aber durch intensive und beklemmende Momente seelischer Verzweiflung betroffen macht.“ (filmdienst) Atlantis
Starbuck - Holger Meins Deutschland 2001, R: Gerd Conradt
“Gerd Conradt, Filmemacher und einstiger Freund des 1974 nach einem Hungerstreik gestorbenen RAF-Mitglieds Holger Meins, folgt dessen Bildspur von den Selbstporträts des Schülers über Arbeiten an der Kunsthochschule bis zu einer letzten Collage, die in der Haft entstand. Freunde und Weggefährten kommen zu Wort und schaffen ein Gegenbild zur offiziellen, von Steckbriefen und Verhaftungsfotos dominierten Erinnerung an den einstigen Top-Terroristen.“ (tip) Kino 46
Star Trek: Nemesis USA 2002, R: Stuart Baird, D: Patrick Stewart, Brent Spiner
„Der zehnte Leinwandausflug der Enterprise geht auf ein gemeinsames Drehbuch des beliebten Serien-Darstellers Brent Spiner und des selbsternannten Trekkies John Logan zurück. Sie bilden ein typisches ,Star Trek‘-Gerüst aus Bedrohung der Erde, Action und Philosophie. Doch unsere Helden sind müde geworden und merklich in die Jahre gekommen.“ (film.de) City
Der stille Amerikaner USA 2002, R: Philip Noyce, D: Michael Caine, Brendan Fraser
„Sowohl brisanter Politthriller als auch dramatisch-poetische Liebesgeschichte erzählt ‚Der stille Amerikaner‘ von geheimnisvollen, exotischen Welten, die Fremde aus dem Westen zu verstehen glauben und meinen, nach ihrem Modell zum Besseren verändern zu müssen. Als Zyniker, der Mitgefühl und Engagement in sich wieder entdeckt, brilliert Michael Caine, der für diese Rolle eine Oscar-Nominierung als Bester Darsteller erhielt.“ (Cinema-arthouse) Atlantis, Casablanca OL
Stürmische Liebe Großbritannien/USA 2002, R: Guy Ritchie, D: Madonna, Adriano GianniniBruce Greenwood
„Liebe macht blind: ‚Snatch‘-Regisseur Guy Ritchie war es nicht möglich, das schauspielerische Unvermögen seiner Ehefrau zu kaschieren. Madonna kann eben nur Madonna - und nicht komplexe Charaktere wie Amber: Das Miststück von Millionärsgattin langweilt sich mit anderen Snobs auf einer Yacht im Mittelmeer. Zum Vergnügen demütigt Amber den Bediensteten Giuseppe. Als die beiden jedoch mit dem Beiboot kentern und sich auf eine einsame Insel retten, kehren sich die Machtverhältnisse um, der Diener lebt seine Herrenfantasien aus. Während Lina Wertmüllers Original 1974 Klassen-, Kultur- und Geschlechterkampf bot, kommt Ritchies Robinsonade sinnentleert daher.“ (Cinema) Cinemaxx
T
2 Fast 2 Furious USA 2003, R: John Singelton, D: Paul Walker, Eva Mendes
„John Singleton (‚Shaft‘) inszenierte die Fortsetzung der PS-Orgie ‚The Fast and the Furious‘ ohne Vin Diesel, aber mit der gleichen Oktanzahl: Coole Jungs fahren schnelle Autos und legen heiße Girls tiefer. Leider hat der Aufguss nur selten das Tempo des ersten Teils.“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL
V
Verrückt nach Paris Bremen 2001, R: Eike Besuden, Pago Balke, D: Paula Kleine, Wolfang Göttsch, Frank Grabski, Dominique Horwitz
„Verrückt nach Paris“ ist ein Spielfilm, in dem drei behinderteSchauspielerInnen in den Hauptrollen zu sehen sind, während bekannte professionelle FilmdarstellerInnen wie Dominique Horwitz, Martin Lüttge, Corinna Harfouch und Hella von Sinnen die zweite Geige spielen. (hip) City
W
Das weiße Rauschen Deutschland 2001, R: Hans Weingartner, D: Daniel Brühl, Anabelle Lachatte
“Die Aufzeichnung eines Wahns: In seinem Regiedebüt folgt Hans Weingartner dem jungen Lukas, der unaufhaltsam in paranoide Halluzinationen abdriftet. Großstadtstress, Drogen, eine verpatzte Liebesgeschichte - ,Das weiße Rauschen‘ sucht keine Gründe für das Ausrasten seines Helden, sondern beobachtet ihn. Gedreht mit digitaler Kamera, entwickelt dieser Film eine Unmittelbarkeit und einen Sog, der dem Zuschauer das Gefühl vermittelt, geradezu ,live‘ bei der Entstehung einer Schizophrenie dabei zu sein.“ (tip) City
Wie werde ich ihn los – in 10 Tagen USA 2002, R: Donald Petrie, D: Kate Hudson, Matthew McConaughey
„Ein Werbefachmann muss binnen zehn Tagen eine Geliebte für sich gewinnen, um den Auftrag für eine Werbekampagne zu bekommen, während eine Journalistin Feldstudien für einen Artikel betreibt. In einer Bar lernen sich die beiden kennen, ohne zu ahnen, dass ihr jeweiliger Beweggrund dafür zunächst kaum auf Sympathie und Zuneigung fußt. Eine weitgehend geglückte Komödie“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL
Die Wutprobe USA 2003, R: Peter Segal, D: Adam Sandler, Jack Nicholson
„Der außerordentlich friedliebende Dave Buznik gerät an Bord eines Flugzeugs unfreiwillig in einen Streit mit dem Kabinenpersonal und wird in Folge dessen zu einer Wuttherapie verdonnert, bei der ihm ausgerechnet der scheinbar völlig verrückte Dr. Buddy Rydell, der sein Temperament selbst nicht zügeln kann, helfen soll. Superstar Jack Nicholson und Top-Komiker Adam Sandler laufen als ungleiches Paar wider Willen in einer wunderbar verrückten Komödie von Peter Segal zu Höchstform auf. Die effektive Mischung aus ‚Besser geht‘s nicht‘ und ‚Punch-Drunk Love‘ ist zwar selten ein Film wie aus einem Guss, dafür aber eine der wohl witzigsten Sketchparaden der letzten Jahre.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Lichtspielhaus DEL
X
X-Men II USA 2003, R: Bryan Singer, D: Patrick Stewart, Sir Ian McKellen
„Das mutierte Superheldenteam aus der amerikanischen Comicschmiede Marvel muss sich diesmal mit dem Erzfeind Magneto verbünden, um den verängstigten Präsidenten und die Menschheit vor dem Untergang zu retten. Kennt man den ersten Film oder die Comics nicht, wird einem die emotionale Bindung zu den Muskel bepackten Protagonisten fehlen. Ansonsten gibt‘s ein solides Effektgewitter zu bestaunen, von dem man allerdings nicht allzu viel Originalität erwarten sollte. Singer geht auf Nummer Sicher.“ (tip) CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL