NRW-Kabinett feiert die EU-Osterweiterung

Mit Festlichkeiten am Rhein und Politikerreden heißt NRW die neuen Mitglieder der Europäischen Union willkommen

DÜSSELDORF dpa/taz ■ NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) hat die zehn neuen EU-Mitglieder offiziell willkommen geheißen. „Heute ist ein historisches Datum nach 1989 und 1945. Es ist ein Tag zum Feiern“, sagte Steinbrück am Samstag auf dem EU-Erweiterungsfest rund um das Düsseldorfer Stadttor. Den Skeptikern der EU-Osterweiterung entgegnete Steinbrück: „Die Diskussion hatten wir auch schon als Portugal und Spanien in die EU kamen. Heute zeigt sich, so schlimm ist es nicht geworden“, sagte Steinbrück bei den Feierlichkeiten am Rhein.

Auch der NRW-Finanzminister Jochen Dieckmann (SPD) äußerte sich zuversichtlich über die wirtschaftlichen Auswirkungen einer vergrößerten Europäischen Union für Nordrhein-Westfalen. „Der Markt öffnet sich. Schon heute exportieren wir mehr in die Erweiterungsländer als etwa in die USA.“ Kritisch sehe er allerdings die wachsende Rolle Deutschlands als Geberland in der EU.

Dass Deutschland von der EU-Erweiterung profitieren könne, hofft NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn (Grüne). „Vor allem in der Landwirtschaft könnten wir eine Menge lernen“, sagte Höhn in einer Gesprächsrunde bei dem Erweiterungsfest. So zeige etwa Polen besonders gut, wie man Landwirtschaft und Naturschutz vereine.

Beim Erweiterungsfest in Düsseldorf stellten sich die neuen EU-Mitglieder mit Showeinlagen, landestypischen Speisen und Informationsständen vor. Gastgeber war die NRW-Landesregierung. Der Renner auf der Feiermeile am Rhein war die Mehlsuppe aus Polen und das ungarische Szegediner Gulasch. Ebenfalls lecker: der Käsestrudel aus Slowenien. Zum Nachtisch ließen sich die Besucher des Festes – insgesamt kamen rund 100.000 – dann noch den gegrillten Käse aus Zypern oder leckere maltesische Erdbeeren mit Mascarpone schmecken.