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Peer Steinbrück haute ab

Zu einem so genannten „Eklat“ kam es auf der DGB-Kundgebung zum 1. Mai in Köln. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) musste seine Rede (siehe Monsterkillen in Nippes) auf der Veranstaltung wegen eines lauten Pfeifkonzertes abbrechen. „Ich weiche ungern“, so Steinbrück. „Aber dies ist ein Armutszeugnis, das mit Politik nichts zu tun hat und Dialogunfähigkeit zeigt.“ Die rund 2.000 Teilnehmer der landeszentralen DGB-Aktion hatten Steinbrück mit „Hau ab“-Rufen und hochgehaltenen roten Karten empfangen. Peer Steinbrück versuchte vergeblich, den Reformkurs der rot-grünen Bundes- und Landesregierung zu erklären.

Auf den Vorwurf der Dialogunfähigkeit entgegnete der DGB-Landesvorsitzende Walter Haas: „Wir haben es nicht nötig, uns vorschreiben zu lassen, wen wir reden lassen wollen.“ Die Gewerkschaftsführung bezeichnete die laut schreienden Demonstranten nach Veranstaltungsende als „einzelne Chaoten“. Zwei Teilnehmer der Kundgebung holte sich Steinbrück auf die Bühne, um mit ihnen zu diskutieren. Dabei beschimpften sie ihn unter anderem als „Polit-Bonzen“. Der SPD-Politiker stehe für alles, gegen das die Gewerkschaft bisher gekämpft habe, sagte ein Demonstrant. Die Steinbrück-Fans machten sich bei der Kundgebung nicht lautstark bemerkbar. Im Bild: der junge Kölner SPD-Chef Jochen Ott (rechts).

FOTO: ARBEITERFOTOGRAFIE.COM

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