: China bestätigt weiteren Sars-Fall
Laborarbeiter infiziert sich mit der tödlichen Lungenkrankheit. Zahl der klar diagnostizierten Patienten auf sechs erhöht. 53-jährige Frau erlag ihrer Krankheit
PEKING ap/dpa ■ In China ist am Wochenende ein weiterer Sars-Fall bestätigt worden. Ein Labormitarbeiter habe sich mit der potenziell tödlichen Lungenkrankheit infiziert, erklärte das chinesische Gesundheitsministerium am Samstag. Damit erhöhte sich die Zahl der klar diagnostizierten Patienten mit der lebensgefährlichen Lungenkrankheit auf sechs, während drei weitere Kranke noch als Verdachtsfälle galten. Der Zustand der Patienten wurde gestern als stabil beschrieben. Eine der Sars-Erkrankten sei ihrer Krankheit erlegen. Demnach starb die 53-jährige Frau aus der Provinz Anhui in der vergangenen Woche an dem schweren akuten Atemwegssyndrom. Sie war die Mutter einer Medizinstudentin, die sich selbst bei Laborarbeiten in Peking mit dem Sars-Virus infiziert hatte.
Der neue Sars-Ausbruch wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) untersucht. WHO-Sprecherin Julie Hall erklärte, Experten der Weltgesundheitsorganisation hätten das Krankenhaus besucht, in dem zwei Erkrankte behandelt werden, sowie das Pekinger Viruslabor, in dem sich Mitarbeiter angesteckt hatten. Weil die Ansteckungen bislang auf den unmittelbaren Umkreis der Laborangestellten beschränkt sind, sehen Peking und die WHO noch keine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit.
Der Beginn der „Goldene Woche“ genannten Ferien über den Maifeiertag war begleitet von Gesundheitskontrollen von Reisenden an Bahnhöfen und auf Flughäfen. Mehr als 90 Millionen Menschen waren nach Schätzungen der Behörden unterwegs. Experten hielten die Gefahr einer Ausbreitung der Krankheit für gering. Der neue Ansteckungsfall soll auf ein Labor in Peking zurückgehen, wo der jetzt bestätigte Sars-Patient gearbeitet hatte. WHO-Experten ermitteln.