: „Topographie“ am Tisch
Nach Kulturstaatsministerin Weiss will nun auch Bausenatorin Junge-Reyer einen runden Tisch
Die neue Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) befürwortet einen runden Tisch zur Fertigstellung des Dokumentationszentrums „Topographie des Terrors“. Sie habe bereits mit Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) vereinbart, gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, sagte sie gestern. „Wir brauchen eine Lösung, die von allen getragen wird, vom Land, vom Bund, der Stiftung und dem Architekten.“
Einen konkreten Termin gebe es noch nicht. Sie rechne damit, dass solche Gespräche Mitte Mai beginnen könnten, sagte die Senatorin. Zunächst müsse die Bewertung der Machbarkeitsstudie aus ihrem Haus durch den Bund abgewartet werden. Dabei gehe es um die sorgfältige Abwägung der Frage, ob die Umsetzung des Entwurfs des Schweizer Architekten Peter Zumthor im vorgegebenen Kostenrahmen von 39 Millionen Euro zu halten sei. Bis Mitte Mai habe die Senatsverwaltung auch noch einmal die Risiken und Kosten eingeschätzt.
Die SPD-Senatorin bekräftigte noch einmal, dass man sich weder leichtfertig von dem Zumthor-Entwurf trennen dürfe, wenn es nicht eine konkrete Alternative gebe, noch starr allein daran festhalten sollte. „Es ist auch nicht richtig, zu sagen, wir bauen Zumthor um jeden Preis.“ Die von Weiss aufgeworfene Frage, ob die Federführung für den Bau vom Land an den Bund übergehen solle, wolle sie im Rahmen der anstehenden Gespräche klären, sagte Junge-Reyer. Bei der Entscheidung gehe es am Ende auch „um ein Stück Verantwortung gegenüber der internationalen Öffentlichkeit“.
Die Kulturstaatsministerin hatte am Wochenende den seit 10 Jahren mangelnden Baufortschritt für die Gedenkstätte beklagt. „Das bringt mich fast zur Verzweiflung“, erklärte Weiss und forderte einen runden Tisch. Für sie sei das Dokumentationszentrum auf dem früheren Gelände der Zentralen von Gestapo und SS „ein ganz wichtiges Projekt“, betonte Weiss. „Die ‚Topographie‘ ist für mich unverzichtbar.“ DPA