Kita-Gutschein : Fakten auf den Tisch
Das ist nicht mehr witzig. Hamburgs Eltern sollten umgehend über die tatsächliche Lage im Kita-Etat informiert werden. Stimmt es, was Träger-Funktionäre von führenden Mitarbeitern des Kita-Amtes erfahren haben, dann ist die Kasse jetzt leer.
Kommentarvon KAIJA KUTTER
Dann heißt es: „Dumm gelaufen“ für alle Frauen, deren dreijährige Elternzeit noch in diesem Jahr abläuft. Stehen sie dem Arbeitgeber nicht zur Verfügung, können sie ihren beruflichen Wiedereinstieg erst mal vergessen. Dann heißt es: „Dumm gelaufen“ auch für Eltern, die dringend schon früh nach der Geburt ihres Kindes in den Job wieder einsteigen müssen. Die Chance, Beruf und Familie zu vereinbaren, wurde verbaselt von einem System, für das fast ausschließlich Männer verantwortlich zeichnen. Völlig indiskutabel ist in dieser Lage die geplante Etat-Kürzung im Jahr 2004 um 5 Millionen Euro. Kleinmütig sollte Lange auch die Absenkung der Kita-Beiträge um 10 Prozent zurücknehmen, denn vielen Eltern ist eine teurere Kita lieber als keine.
Im Sinne der Betroffenen Familien muss ein Kita-Notplan her, der Eltern eine Betreuung ermöglicht. Und in Zukunft sollte nur noch an familienpolitischen Vorhaben herumfummeln dürfen, wer ein mehrwöchiges Familienpraktikum an der Basis absolviert hat. Letztlich darf Geld nicht das Problem sein, an dem das Kita-Gutscheinsystem scheitert. Kinderbetreuung muss Priorität haben. Angesichts sinkender Geburtenraten ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf der Schlüssel in die Zukunft.
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