: Musterländle NRW
Nordrhein-Westfalen will sich beim internationalen Energiegipfel in Bonn als beispielhaft präsentieren
DÜSSELDORF dpa ■ Nordrhein-Westfalen will sich bei der internationalen Konferenz über erneuerbare Energien im Juni in Bonn als Musterland der alternativen Stromerzeugung präsentieren. „Wir haben eine gute Erfolgsbilanz vorzuweisen“, sagte Umweltministerin Bärbel Höhn gestern in Düsseldorf. Das größte Bundesland sei auf vielen Feldern der erneuerbaren Energien die Nummer Eins, betonte Bauminister Michael Vesper (beide Grüne). Seit 1988 habe das Land mehr als 26.000 thermische Solaranlagen und über 11.000 Fotovoltaikanlagen gefördert.
An der Stromerzeugung in NRW haben die erneuerbaren Energien nach Vespers Angaben trotz hoher jährlicher Zuwachsraten nur einen Anteil von 2,5 Prozent, bundesweit beträgt der Anteil 8 Prozent. Bis zum Jahr 2020 sollen in Deutschland 20 Prozent des gesamten Stroms aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen werden. Die regenerativen Energien könnten nur dann einen wesentlichen Beitrag zur Energieversorgung leisten, wenn gleichzeitig der Energiebedarf drastisch reduziert werde, so Vesper. Dabei komme dem Baubereich eine zentrale Rolle zu, da hier mehr als ein Drittel der gesamten Energie verbraucht werde. NRW setze sich für die Förderung von „Passivhäusern“ ein, die mit zehn Prozent des Energieverbrauchs eines Altbaus auskämen.
Zur Konferenz für erneuerbare Energien hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) während des Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung 2002 in Johannesburg eingeladen. Zu dem Treffen in Bonn werden vom 1. bis zum 4. Juni rund 1.000 Fachleute und Politiker erwartet.