„Morgenpost“ steht vor dem Verkauf

Hamburger Traditions-Boulevardblatt wird von der Kölner Verlagsgruppe DuMont übernommen

Die Belegschaft der Morgenpost (Mopo) erfuhr es am Mittwoch Nachmittag aus einer Agenturmeldung: Sie soll an die Kölner Verlagsgruppe M. DuMont Schauberg (Kölnische Rundschau, Express) verkauft werden. Mit ihr vor der Übernahme steht die gesamte „BV Deutsche Zeitungsholding“ mit ihren Flaggschiffen Berliner Zeitung und Berliner Kurier. Die Holding gehört zum Deutschlandgeschäft des ins Schlingern geratenen britischen Medienmoguls David Montgomery.

Laut dem Branchenmagazin Werben & Verkaufen sind sich die Kölner und Montgomery bereits über einen Kaufpreis in Höhe von 170 Millionen Euro handelseinig geworden. Möglicherweise soll die Übernahme noch in dieser Woche unter Dach und Fach gebracht werden. In der Mopo war seit Tagen über einen Notverkauf des Hamburger Traditionsblattes spekuliert worden. „Die Frage war nur noch wann und an wen“, so ein Mopo-Mitarbeiter. Vergangene Woche waren bereits Gerüchte über einen Verkauf an den Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag aufgetaucht.

Mit der Übernahme der Zeitungsholding könnte Verleger Alfred Neven DuMont seine Position im kriselnden deutschen Zeitungsmarkt erheblich ausbauen. Bereits 2006 übernahm sein Verlag die Frankfurter Rundschau. Mit dem Verkauf seines Deutschlandgeschäfts könnte die Mecom-Gruppe von Montgomery seine Schuldenlast verringern. Die Banken hatten dem Konzern bis Ende Februar Zeit gegeben, seine Verbindlichkeiten in Höhe von mehr als 600 Millionen Euro deutlich zu senken. MAC