: Rürup bittet Rentner zur Kasse
Ruheständler sollen ab 2010 zwei Prozent ihrer Bezüge für Pflegeversicherung zahlen
BERLIN afp ■ Die Rentner sollen künftig einen höheren Beitrag zur Pflegeversicherung zahlen. Das geht aus dem gestern vorgelegten Gesamtkonzept der Rürup-Kommission zur Reform der Pflegeversicherung vor. Danach sollen Rentner ab 2010 einen Ausgleichsbeitrag von 2 Prozent ihrer Altersbezüge an die Pflegeversicherung entrichten. Der von Arbeitgebern und Arbeitnehmern finanzierte Beitragssatz bleibt konstant bei 1,7 Prozent. Nach Angaben der Rürup-Kommission wird zukünftig durch einen Ausgleichsbeitrag der Älteren und einen Vorsorgebeitrag der Jüngeren die „finanzielle Stabilität und Generationengerechtigkeit in der Pflegeversicherung“ gewährleistet.
Dem Vorschlag zufolge sollen Arbeitnehmer einen Teil ihres Beitragssatzes, genau 0,5 Prozentpunkte aus den 1,7 Prozent Gesamtbeitrag, künftig auf einem privaten Vorsorgekonto anlegen. Das Geld aus dem angesparten Kapitalstock soll dann im Rentenalter als zusätzliches Einkommen dienen, um die steigenden Beitragslasten zu kompensieren.
Den höheren Pflegebeitrag für Rentner begründete die Kommission mit dem Ausgleich von Vorleistungen, die den heutigen Senioren zugute kommen. Durch Einführung der Pflegeversicherung 1995 seien den Pflegebedürftigen Ansprüche auf Leistungen eingeräumt worden, ohne dass sie zuvor Beiträge entrichtet hätten. Die Neuregelung gewährleiste, dass alle Generationen „für die gleichen Pflegeleistungen das Gleiche bezahlen“.