: Mehr süßes Leben
Beim Festival für italienische Kultur und Lebensart wird „La Dolce Vita“ auf „Mythos und Alltag“ hin abgeklopft
Wenige Schritte über den Brenner Richtung Süden fing es immer an, dass man freier atmete. Der Himmel blauer, die Pizza größer. Ah, Italien. Wo die Fiat-Arbeiter noch ein bisschen besser streikten und selbst Geheimrat Goethe einfach nur mal glücklich war. Arkadien. Wo man Tiramisu erfunden hat und La Dolce Vita, das süße Leben, das auch titelgebendes Leitmotiv des „Festivals italienischer Kultur und Lebensart“ ist, dem doch ein einschränkendes „Mythos und Alltag“ angehängt wurde. Darf also über den schönen Exportartikel „Dolce Vita“ durchaus debattiert werden, wie am heutigen Montag in der Kulturabteilung der Italienischen Botschaft, wenn sich unter der Moderation von Ugo Perone die Journalisten Harald Martenstein (Tagesspiegel) und Dietmar Polaczek (FAZ) mit dem Schriftsteller Martin Mosebach („Die schöne Gewohnheit zu leben. Eine italienische Reise“) an einen Tisch setzen, um über „Die Dolce Vita in der kollektiven deutschen Vorstellungswelt“ zu diskutieren. Bis zum 6. Juli wird dann weiter mit Ausstellungen (etwa mit den Fotos von nebenan im Museum Europäischer Kulturen), Theater, Filmen und Lesungen das italienische Kulturleben aufgefächert.