Gemeinsamer Unterricht
: Integration durch Einheitlichkeit

Zu Recht pochen die niedersächsischen Grünen auf das Versprechen der Bundesregierung, behinderte Schüler fortan nicht mehr zu isolieren, sondern stattdessen zu integrieren. Insgesamt sind es rund 430.000 Kinder und Jugendliche, die wegen den unterschiedlichsten Gründen in das soziale Abseits der Förderschulen geschoben werden. Dort bleiben sie dann leider meistens unter sich.

KOMMENTAR VON UTA GENSICHEN

Die Betroffenen sollten aber nicht nur gefördert, sondern mehr noch gefordert werden – und das geht allein durch die Integration in so genannte Regelschulen. Doch im Gegensatz zum großen, bildungspolitischen Vorbild Norwegen, wo behinderte Schüler vollständig integriert werden, gibt es bei uns das dreigliedrige Schulsystem.

In eben diesem System haben Behinderte bislang keinen Platz. In welche Schulform sollte man sie auch integrieren? In die Hauptschule etwa, die selbst das Stigmata der Randgesellschaft trägt? Solange also das dreigliedrige Schulsystem mit seinen separierenden Zügen besteht, ist eine gelungene Integration behinderter Schüler unmöglich.