Straßenkampf in Basra und Amarah

Im bislang ruhigeren Südirak kämpfen britische Truppen und Al-Sadr-Anhänger. Kopfprämien ausgesetzt

NADSCHAF ap ■ Britische Soldaten haben am Wochenende im Südirak Angriffe der Milizionäre des Schiitenführers Muktada al-Sadr abgewehrt. Al-Sadrs Kämpfer griffen am Samstag Truppen in Basra und Amarah an. Zuvor hatte einer seiner Gefolgsleute Kopfgelder für die Tötung und Gefangennahme von Soldaten ausgesetzt und dies mit den Folterungen irakischer Gefangener begründet. In Basra versammelten sich am Samstag hunderte maskierte Kämpfer und griffen britische Patrouillen an. Bei den Gefechten wurden nach britischen Angaben mindestens zwei Iraker getötet und drei Soldaten verletzt. Das britische Verteidigungsministerium erklärte, die Soldaten und die irakische Polizei hätten den Aufstand beendet und die Situation bis zum Nachmittag unter Kontrolle gebracht.

Nach einem Mörserangriff auf britische Truppen griffen Kampfhubschrauber am Sonntag nach Augenzeugenberichten die Stadt Amarah an. Dabei seien vier Einwohner getötet worden. Der britische Militärsprecher Ian Clooney wies die Darstellung zurück und erklärte, es habe keine Hubschrauberangriffe gegeben. In Amarah waren am Samstag bei Gefechten neun Aufständische ums Leben gekommen.

Die Besatzungstruppen gingen nach den neuerlichen Angriffen gegen Mitglieder von al-Sadrs Bewegung vor. In Nassirijah wurde sein wichtigster Gesandter, Scheich Moajad al-Asadi, festgenommen. Al-Sadr hält sich derzeit in Nadschaf auf und wird dort von zahlreichen bewaffneten Anhängern bewacht.

Die amerikanischen Truppen drangen mit Panzern ins Zentrum von Kerbela vor. In Mossul wurde ein US-Soldat bei einem Granatangriff getötet. Ein polnischer Soldat kam bei der Explosion einer Sprengfalle nahe Imam ums Leben. Bei einem Bombenanschlag auf das Haus eines irakischen Polizisten bei Bagdad wurden drei Menschen getötet.

Der von den USA eingesetzte irakische Verwaltungsrat erklärte unterdessen, die für Anfang Juli geplante Übergangsregierung selbst ernennen zu wollen. Nur so könne sichergestellt werden, dass die Übergangsregierung von einer breiten öffentlichen Unterstützung getragen werde.