Stopp für Stader Kohlekraftwerk

Die Planung für eins von drei in Stade vorgesehenen Kohlekraftwerken ist auf unbestimmte Zeit gestoppt. Im bisherigen Bebauungsplan steckten rechtliche Fehler, sagte der Stader Bürgermeister Andreas Rieckhof (SPD) am Freitag. Daher müsse eine neue Grundlage für das Projekt geschaffen werden.

Der belgische Energiekonzern Electrabel plant in Stade ein 800-Megawatt-Kohlekraftwerk. Nach einem Eilantrag einer Bürgerinitiative gegen das Vorhaben hatte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg Ende Dezember erkennen lassen, dass es den bisherigen Bebauungsplan für fehlerhaft hält.

Mit einem neu erarbeiteten Bebauungsplan will die Stadt Stade nach Angaben von Rieckhof einem späteren Urteil des Oberverwaltungsgerichtes zuvorkommen. In der Entscheidung zu dem Eilantrag der Bürgerinitiative hatten die Lüneburger Richter bereits deutlich gemacht, dass sie den bisherigen Bebauungsplan im Hauptverfahren beanstanden würden. Das von Electrabel geplante Kohlekraftwerk soll nahe einer Siedlung entstehen. Nach Ansicht des Gerichts ist der Lärmschutz für die Anwohner nicht ausreichend berücksichtigt.

Electrabel hat sich mehrere Standorte in Norddeutschland gesichert, will aber nicht überall tatsächlich bauen. In Stade sind außer dem Electrabel-Projekt, ein Kohlekraftwerk des Energiekonzerns Eon sowie ein Gas-Kohlekraftwerk von Dow Chemical und ENBW geplant. DPA