Papst soll nach Bornheim umziehen

Der BUND in Sankt Augustin hat ein alternatives Gelände für die Abschlussfeiern des Weltjugendtags 2005 gefunden. Veranstalter will Vorschlag „aufmerksam prüfen“

Köln taz ■ Im Streit um die Hangelarer Heide bei Sankt Augustin, auf der die Abschlussfeiern des Weltjugendtags stattfinden sollen, haben der BUND, die Schutzgemeinschaft Hangelarer Heide und der Bergische Naturschutzverein dem Veranstalter jetzt einen Alternativvorschlag unterbreitet. Nach ihrer Ansicht ist ein Acker in Bornheim-Sechtem geradezu ideal, um die bis zu zwei Millionen Pilger aufzunehmen, die im August 2005 zur Feier mit dem Papst erwartet werden.

Dieser Ort habe gegenüber der Heide mehrere Vorteile, erklärt Achim Baumgärtner vom BUND Sankt Augustin. So gebe es dort keine Probleme mit dem Naturschutz, wohingegen in der Heide zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten beheimatet seien, die durch die Großveranstaltung gefährdet wären. Dazu schätzt Baumgartner auch die voraussichtlichen Baukosten in Bornheim geringer: Etwa 500.000 Euro müssten reichen, um den Bauern den Ernteausfall zu bezahlen und Wiese einzusäen. „Außerdem ist das ganze Gelände schon mit asphaltierten Straßen durchzogen“. Auch die Verkehrsanbindung zwischen Bornheim-Sechtem und der Kölner Innenstadt sei viel günstiger als im Falle Sankt Augustin. „Der Pilgerstrom kann direkt von der Kölner Innenstadt und dem Dom über die A61 nach Bornheim-Sechtem geführt werden“, erklärt Baumgartner.

Laut Matthias Kopp, dem Pressesprecher der Weltjugendtag gGmbH, freut sich der Veranstalter, dass „endlich Alternativen genannt werden“. Ob all die Vorteile, die die Naturschützer für das Gelände anführten, „der Realität entsprechen“, müssten Fachleute jedoch noch „aufmerksam prüfen“. Auf jeden Fall stehe der Weltjugendtag zunächst weiter zu Hangelar, erklärt Kopp. Zumal erst am Montag zwei Vatikanvertreter und Kardinal Joachim Meisner das Gelände besichtigt hätten und „begeistert“ gewesen seien. Susanne Gannott