Gaspreise könnten bald steigen

Bilanz der swb AG: Aktionäre sollen noch drei Jahre auf ihre Dividende verzichten. swb setzt auf weiter steigende Preise und schließt neuen Kraftwerksbau nicht aus

Bremen taz ■ Die swb AG, ehemals Stadtwerke Bremen, hat nach den Verlust-Jahren 2000 und 2001 für das Jahr 2003 wieder eine Gewinn-Bilanz vorgelegt. Dividende soll allerdings keine ausgeschüttet werden, um die Eigenkapitalbasis des Unternehmens weiter zu stärken. Grundlage der positiven Geschäftsentwicklung sind vor allem steigende Preise im Wasser- und Strom-Bereich. Die Gaspreise könnten schon dieses Jahr erneut steigen, kündigte Vorstandsvorsitzender Gerhard Harder auf der Bilanzpressekonferenz an.

Positiv bewertet Harder die neue Anteilseigner-Struktur. Die Oldenburger ewe-Gruppe ist neben der holländischen Essent-Gruppe zum gleichberechtigten zweiten Besitzer der swb geworden.

Das gibt dem Unternehmen mehr eigenen Spielraum als eine 75%-Beteiligung durch die Essent bedeutet hätte. Harder hofft auch darauf, dass die ewe AG, die keine eigene Stromerzeugung hat, aus Bremen demnächst Strom einkauft. Noch vor wenigen Jahren wurde nur über die Schließung von Kraftwerken geredet, inzwischen setzt die swb auf Ausbau. Ein neues zusätzliches 500-Megawatt-Kraftwerk – Kohle oder Gas – könnte sich Harder vorstellen, derzeit verfügt die swb-Tochter Synor über Stromproduktions-Kapazitäten von insgesamt 1.100 Megawatt.

Der Jahresüberschuss der swb AG für 2003 beträgt 31,8 Millionen Euro.

Das diesjährige Ergebnis wurde durch die Oberflächenwasser-Abgabe verschlechtert (2,5 Millionen Euro) und vor allem durch das Problem „Bremische“. Die swb AG hatte sich vor Jahren an der Wohnungsbaugesellschaft beteiligt und sich vertraglich verpflichtet, den restlichen Anteil der Stadt Bremen zu einem Festpreis zu übernehmen. Inzwischen ist der Wert der Bremischen aber beträchtlich gesunken, der Kaufpreis der Anteile liegt 15 Millionen Euro höher als der buchbare Marktwert der erworbenen Anteile.

Keine Verluste will Harder nun seinen Aktionären bei einem Verkauf der Flächen auf dem Stadtwerder zumuten. Wegen städtebaulicher Verpflichtungen (Straßenbau, Kita) liege der derzeit erzielbare Preis unter den Kosten, die der swb AG für die zuvor erforderliche Herrichtung des Geländes entstünden, erklärte er – unter diesen Bedingungen kein Verkauf. kawe