: Mitschuld von IRK und amnesty
betr.: „Blair entschuldigt sich für Folter“, taz vom 11. 5. 04
Was mir nicht nur bei dem Kommentar von Ralf Sotscheck, sondern überhaupt in der öffentlichen Diskussion fehlt: Wenn doch amnesty international und dem Internationalen Roten Kreuz diese abscheulichen Folterverbrechen lange bekannt waren, wie ist es möglich, dass diese erst jetzt an die Öffentlichkeit gelangen konnten?
Beide internationale Organisationen haben die jeweiligen Regierungen schon lange informiert … warum eigentlich nicht die Öffentlichkeit? Nur so ist es möglich, dass sich Blair in dieser Form, „nur niedere Beamtenränge haben sich damit beschäftigt“ (was ich im Übrigen für den blanken Zynismus halte), äußern kann. Aber natürlich waren er und auch Bush umfassend informiert, wer denn sonst. Es kann doch wohl nicht sein, dass unabhängige internationale Organisationen erst dann die Öffentlichkeit suchen (dürfen, können, möchten), wenn die verantwortlichen Regierungen das Thema selbst an- bzw. aufgenommen haben. Hier sehe ich sogar eine Mitschuld des IRK und von ai. KLAUS ZINNER, Bochum