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Archiv-Artikel

Gefechte in Kerbela

Bis zu 25 Milizionäre bei Schusswechseln mit US-Soldaten getötet. Sadr will weiter gegen die Besatzer kämpfen

KERBELA afp ■ Bei schweren Gefechten zwischen US-Soldaten und Anhängern des radikalen Schiitenführers Moktada Sadr sind in der südirakischen Stadt Kerbela bis zu 25 Milizionäre getötet worden. Bei dem Schusswechsel in der Nacht zu gestern seien sieben US-Soldaten verletzt worden, sagte ein Sprecher der US-geführten Koalition.

Trotz neuer Verhandlungen lehnte Sadr die Entwaffnung seiner so genannten Mehdi-Armee ab. „Mein Wunsch ist es, als Märtyrer in diesem Land zu sterben“, sagte er bei einer Pressekonferenz. Bei einem Granatenangriff auf einen US-Stützpunkt im Zentrum Iraks wurden vier philippinische Arbeiter getötet.

Augenzeugen sagten, die Soldaten der US-geführten Koalitionstruppen seien in der Nacht im Zentrum Kerbelas um eine von der Sadr-Miliz gehaltene Moschee aufmarschiert. Während der ganzen Nacht sei der Lärm leichter und schwerer Geschütze zu hören gewesen. Am Morgen war der Zugang zur Stadt durch Militärsperren abgeriegelt. Sadr sagte, nur die höchste schiitische Autorität könne darüber entscheiden, dass er seine Truppen entwaffnen solle. Er wolle weiterhin gegen die US-Besatzung kämpfen. An die US-Bevölkerung gerichtet, sagte er, er sei „friedliebend“. Er bitte darum, seinen Wunsch nach Unabhängigkeit und Freiheit zu verstehen.

Die geistliche schiitische Führung von Nadschaf billigte unterdessen einen 7-Punkte-Plan zur Beendigung des bewaffneten Konflikts zwischen Sadr und den US-Truppen in der Schiiten-Stadt sowie in Kerbela und anderen Städten im Süden.