JVA Billwerder: Vom Gefängnis zum Superknast

Es wird noch kräftig gewerkelt, noch sieht alles kahl aus, und die Betonbauten im Ikeastil sind ohnehin trist. Getreu den Vorgaben des Rechtssenats, dass ein Gefängnis kein Hotel sei. Gestern hat Justizsenator Roger Kusch (CDU) den ersten Teilabschnitt des neuen Billwerder Knastes für 390 Gefangene offiziell eingeweiht. Am Wochenende beginnt der Umzug der Inhaftierten aus dem Gefängnis Neuengamme, das für die Erweiterung der Gedenkstätte geschlossen wird. Ursprünglich war das Gefängnis als offene Männeranstalt mit 382 Plätzen konzipiert, parallel zu einem neuen Knast in Hahnöfersand. Aufgrund der neuen repressiven Politik ist der Bau in Billwerder nun zu einem Großraumgefängnis mit 800 Zellen umgerüstet worden, in der es nur noch 35 Freigängerplätze gibt. Die dicken Mauern fehlen noch, ein Zaun und ein Wassergraben sind die vorläufigen Barrieren, bis Abschnitt 2 fertig gestellt ist. Solange werden nur Gefangene mit geringeren Freiheitsstrafen untergebracht. KVA / FOTO: HENINNG SCHOLZ