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Archiv-Artikel

Öko-Raubbau: Beispiel Lachs

Von KOCH

Chimbote ist bekannt als Perus dreckigste Stadt. Das Meer vor der Küste ist nahezu tot, weil Dutzende Fischmehlfabriken ihre Abwässer ungeklärt einleiten. Die Fischtrawler der internationale Fangflotten sind dabei, die Küstenregion und weiter entfernte Bereiche des Pazifik leer zu fischen. Die Bestände vieler Fische, etwa Anchovis, sind bereits so reduziert, dass Meeresvögel kaum noch Nahrung finden. Die lokale Kleinfischerei musste größtenteils aufgeben, weil es für sie nichts mehr zu fangen gab. Wegen der Abgase der Fabriken leiden die Einwohner von Cimbote an Lungen- und Augenkrankheiten. Peru und Chile sind die größten Fischmehlproduzenten der Welt. Ihre Produkte verkaufen sie unter anderem nach Irland, Großbritannien und Norwegen. Dort dient das Fischmehl als Nahrung für Lachse, die in Massentierhaltung gezüchtet werden. Durch die industrielle Massenproduktion ist Lachs inzwischen so billig, dass er in Deutschland als Alltagsessen auf die Tische kommt. Globalisierung schadet der Umwelt – oder?